Schimon

Eine Frage, über die ich gar nicht lange nachdenken musste

Was ist dein Lieblingsfeiertag? Warum?

Wenn ich ehrlich bin, hab ich gar nicht lange überlegen müssen. Mein liebster Feiertag ist der Schabbat – auch wenn er streng genommen vielleicht gar kein Feiertag im klassischen Sinne ist. Aber genau das macht ihn für mich so besonders.

Der Schabbat beginnt bei uns am Freitagabend, mit dem Entzünden der Schabbat-Kerzen. Es ist dieser Moment, wenn der Alltag einfach abfällt. Die Woche mit all ihrem Stress, den E-Mails, To-dos und Aufgaben – sie bleibt draußen vor der Tür. Und drinnen wird es ruhig.

Für uns bedeutet Schabbat: gemeinsam essen, reden, lachen. Aber auch einfach nur gemeinsam singen, beten, feiern und da sein. Kein Handy, keine Termine, keine Ablenkung. Das klingt erst mal ganz einfach – ist es aber gar nicht. Denn loslassen muss man erst mal lernen. Es hat gedauert, bis ich nicht mehr nervös wurde, wenn ich mal einen Tag offline war. Aber heute ist es genau das, was ich liebe.

Es ist wie eine Insel in der Woche. Ein Atemholen. Ein Zur-Ruhe-Kommen. Und irgendwie auch ein Erinnern daran, was wirklich wichtig ist: Familie. Gemeinschaft. Glaube. Dankbarkeit.

Natürlich feiern wir auch die jüdischen Feiertage wie Pessach oder Chanukka, und ich liebe sie alle. Aber der Schabbat ist jede Woche da – wie ein Geschenk. Und das Verrückte: Obwohl er sich jede Woche wiederholt, ist er nie gleich. Mal feiern wir zu zweit, mal mit der ganzen Familie. Mal mit Gästen, mal ganz still. Mal mit viel Essen, mal ganz einfach. Aber immer besonders.

Für mich ist der Schabbat das, was uns Menschen oft fehlt: eine Pause mit Bedeutung. Keine Flucht vor der Welt, sondern ein bewusstes Innehalten. Vielleicht gerade deshalb ist er mein liebster „Feiertag“. Auch wenn er keiner ist. Oder eben doch.

Shabbat Schalom – und bis bald!

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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