
Zwischen Baumarkt, Mikrofon und dem Wunsch nach mehr Tiefe
Diese Woche war heftig. Und sie ist noch nicht vorbei. Heute ist Donnerstag. Ich bin heute früh wieder meine gewohnte Wäsche Tour gefahren – zwei Mal pro Woche liefere ich für die Wäscherei eines Seniorenheims. Das klingt schlicht, aber für mich ist das mehr als nur Transport. Es ist ein Teil meines Rhythmus, meiner Woche. Vielleicht sogar meiner Erdung.
Und trotzdem merke ich: Diese Woche hat sich besonders dicht angefühlt. Nicht wegen eines einzelnen Ereignisses, sondern wegen der Fülle. Montag war Fahrdienst und Familienzeit. Dienstag und Mittwoch standen ganz im Zeichen unseres Vereins Zukunft Landwirtschaft. Wir planen gerade eine neue Anlage – diesmal mit einem Feststofffilter, den wir selbst entwickelt haben.
Papier ist geduldig. Im Baumarkt wird’s dann konkret. Welches Rohr? Welcher Anschluss? Wie stabil? Wie günstig? Das klingt erstmal technisch – aber dahinter steckt so viel mehr. Es geht ums Machen. Ums Tüfteln. Und darum, gemeinsam Ideen in die Realität zu verwandeln.
Mittwoch dann der erste Test. Wasser rein, Wasser raus, Proben ziehen. Und klar – ich wurde nass. Ist fast schon ein Running Gag: Wenn ich nach Filtertests trocken bleibe, hab ich was falsch gemacht.
Am Abend war Stammtisch. Unsere Aquaponik-Runde. Ich hab von unserem Projekt erzählt. Vom Filter. Vom Prozess. Und während ich redete, hab ich gemerkt, wie voll mein Kopf schon war.
Heute Nachmittag dann noch ein Besuch bei meinen Eltern. Mein Vater musste zum Friseur. Ich bin froh, dass ich helfen kann – auch wenn solche Nachmittage selten Raum lassen für eigene Gedanken.
Und jetzt? Jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Text. Der Podcast für morgen ist aufgenommen, der passende Blogartikel ist auch fertig. Und doch – irgendwas fühlt sich anders an.
Ich merke: Es ist Zeit, etwas neu zu ordnen.
Nicht weil es zu viel wird. Sondern weil ich noch klarer werden will. Noch echter. Schimons Welt ist kein Pflichtprogramm. Es ist Ausdruck. Und ich will, dass das so bleibt.
Deshalb wird sich etwas ändern. Vor allem im Podcast. Aber keine Sorge – es wird gut. Vielleicht sogar besser. Es geht nicht um weniger, sondern um mehr Raum. Für Tiefe. Für Spontanität. Für echte Begegnung.
Was genau sich verändert, erzähle ich euch am Sonntag.
Und morgen? Ist Freitag. Noch einmal durchatmen, Termine erledigen – und dann, mit dem Sonnenuntergang, beginnt der Schabbat.
Und ich freu mich drauf. Auf Stille. Auf Ruhe. Auf einen Moment, in dem nichts produziert werden muss. Sondern wo ich einfach nur sein darf.

