Agri-PV in Dörverden: Strom und Weizen vom selben Acker
In Dörverden im Landkreis Verden wird künftig nicht nur Getreide, sondern auch Strom geerntet. Auf einem Hektar Ackerfläche hat die Klimaschutz- und Energieagentur Landkreis Verden (kleVer) gemeinsam mit der Regional- und Energiegenossenschaft Aller-Leine-Weser eG die erste vertikale Agri-Photovoltaik-Anlage Niedersachsens in Betrieb genommen. Die senkrecht aufgestellten Solarmodule ermöglichen es, auf derselben Fläche Landwirtschaft und Energiegewinnung zu kombinieren – ein zukunftsweisendes Konzept, das vom niedersächsischen Umweltministerium mit 400.000 Euro gefördert wird.
Forschung zu Erträgen, Ökologie und Technik
Die Pilotanlage soll klären, wie sich die Verschattung durch die Module auf Erträge, Pflanzenwachstum und Insektenbesiedlung auswirkt. Dafür arbeiten der Bioland-Betrieb LohmannsHof, die Universität Kassel und das Institut für Solarenergieforschung Hameln eng zusammen. Die 400 sogenannten bi-facialen Module nehmen beidseitig Licht auf und erzeugen rund 170 Kilowatt-Peak Strom, während zwischen den Modulreihen weiterhin Ackerbau betrieben wird.
Umweltminister Christian Meyer sieht darin ein starkes Signal für die Zukunft: „Agri-PV ist ein Glücksfall. Sie zeigt, wie wir Flächen doppelt nutzen können – für Ernährung und Energie.“ Das Projekt läuft mindestens bis 2029 und könnte als Vorbild für eine neue Generation landwirtschaftlicher Nutzflächen dienen, auf denen Ökostrom und regionale Lebensmittel Hand in Hand entstehen.
Bild: Symbolbild


