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Begegnungen bewusst gestalten – Wie kleine Gesten große Nähe schaffen

Es gibt Begegnungen, die berühren uns. Die bleiben hängen. Nicht, weil sie laut oder spektakulär waren, sondern weil sie auf eine besondere Art menschlich waren. Warm. Aufmerksam. Vielleicht sogar ein kleines bisschen heilsam. Ich glaube, jeder von uns kennt solche Momente – und gleichzeitig spüren wir, wie selten sie geworden sind. Vielleicht gerade deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie wir unsere Begegnungen wieder bewusster gestalten können.

Für mich fängt das schon bei der Vorbereitung an. Wenn ich weiß, dass ich mich mit jemandem treffe, dann überlege ich oft: Welcher Rahmen wäre stimmig? Nicht im Sinne von aufwändig oder perfekt. Aber einfach so, dass man merkt: Da hat sich jemand Gedanken gemacht. Ein ruhiger Ort, an dem man sich ungestört unterhalten kann. Eine Zeit, in der nicht alles zwischen Tür und Angel passiert. Vielleicht etwas Gutes zu essen oder zu trinken. All das sind kleine Bausteine, die eine Begegnung tragen können. Die dafür sorgen, dass sich ein Mensch gesehen, willkommen, angenommen fühlt.

Ein Punkt, der mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist, ist das Thema Gastgeschenk. Wenn meine Frau und ich eingeladen sind, bringen wir eigentlich immer eine Kleinigkeit mit. Das ist für uns selbstverständlich geworden. Es muss nichts Großes sein – im Gegenteil. Gerade das Kleine wirkt oft viel stärker. Eine Blume, eine handgeschriebene Karte, selbstgebackene Kekse, etwas Persönliches, das zeigt: Ich habe an Dich gedacht. Ich bin nicht einfach nur gekommen, sondern ich bringe ein Stück Aufmerksamkeit mit. Und ich habe das auch schon in umgekehrter Richtung erlebt – wenn Gäste bei uns waren und etwas mitgebracht haben, das von Herzen kam. Da entsteht sofort eine Verbindung. Ein Gefühl von Miteinander, das über das Gespräch hinausgeht.

Präsenz schenken – ein unbezahlbares Gut

Aber noch viel wichtiger als alles Äußere ist für mich die innere Haltung, mit der ich jemandem begegne. Bin ich wirklich da? Höre ich zu – oder warte ich nur darauf, selbst etwas sagen zu können? Bin ich offen für das, was der andere mitbringt – oder bin ich innerlich längst woanders?

Wir leben in einer Zeit, in der echte Präsenz selten geworden ist. Vieles passiert parallel. Während eines Gesprächs wird das Handy gecheckt, der Blick schweift zur Uhr oder zum nächsten Termin. Aber gerade deshalb hat es so viel Kraft, wenn jemand wirklich da ist. Wenn man merkt: Dieser Mensch ist jetzt ganz bei mir. Ohne Eile. Ohne Ablenkung. Einfach da.

Das ist ein Geschenk, das keine Verpackung braucht. Und es ist eines, das man nie vergisst.

Der Wert der kleinen Dinge

Bewusst gestaltete Begegnungen müssen nicht immer lang oder tiefgründig sein. Manchmal reicht ein ehrlicher Blick, ein aufrichtiges Interesse, eine kurze, aber echte Umarmung. Es geht nicht um Perfektion. Es geht darum, dass sich jemand für einen Moment wirklich gesehen fühlt. Dass man sich Zeit nimmt. Nicht nur körperlich anwesend ist, sondern auch mit dem Herzen.

Vielleicht kennst Du das auch: Es gibt Begegnungen, da geht man danach irgendwie leichter weiter. Weil etwas gut getan hat. Weil man sich verstanden gefühlt hat. Weil ein kleines Stück Verbundenheit entstanden ist. Ich glaube, genau danach sehnen sich viele Menschen – gerade in einer Welt, die sich oft so laut, schnell und unpersönlich anfühlt.

Und vielleicht können wir genau das heute einem anderen Menschen schenken. Ein bisschen Präsenz. Ein bisschen Zeit. Und vielleicht sogar eine Kleinigkeit in der Hand, die sagt: Ich habe mich gefreut, Dich zu sehen.

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Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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