
Die Welt im Chaos – und ich mittendrin
Manchmal ist es nur eine Schlagzeile, die alles kippen lässt. Eine kurze Nachricht, ein Bild aus einem Kriegsgebiet, ein Videoausschnitt aus dem Bundestag oder eine Push Notification über einen neuen Anschlag. Und plötzlich ist sie da, diese Frage: Was ist nur aus dieser Welt geworden?
Ich bin ein politisch interessierter Mensch. Ich lese Nachrichten, höre Podcasts, verfolge Debatten. Besonders was im Nahen Osten passiert, berührt mich tief – aus familiären, aus historischen, aus persönlichen Gründen. Ich habe Abos auf verschiedene Medien, von der Jüdischen Allgemeinen bis hin zum E-Paper der BILD. Und doch kommt es regelmäßig vor, dass ich für zwei, drei Tage alles ausblende. Keine Zeitung, kein Podcast, kein Blick in die Kommentarspalten. Ich brauche diese Pausen. Nicht, weil mir alles egal wäre, sondern weil ich nicht will, dass mein Herz hart wird. Ich will mir mein Mitgefühl bewahren. Meine Fähigkeit, das Gute zu sehen. Und den Mut, selbst für dieses Gute einzustehen – auch wenn es nur im Kleinen ist.
Man kann nicht jeden Tag die Welt retten. Aber man kann sich jeden Tag neu entscheiden, was für ein Mensch man sein will.
Die kleinen Widersprüche
Ich sehe Menschen, die sich für Frieden einsetzen und gleichzeitig verbal auf Andersdenkende einschlagen. Ich höre Reden über Solidarität – und beobachte, wie hilfesuchende Menschen auf der Straße ignoriert werden. Ich höre den Ruf nach Ehrlichkeit – und kenne die stillen Grauzonen in denen so viele leben, wenn es um Steuern, Beziehungen oder den Umgang mit Wahrheit geht. Diese Welt ist voller Widersprüche. Und ich frage mich: Was geben wir eigentlich weiter? Nicht nur mit Worten, sondern mit unserem Verhalten. Mit unserem Blick auf andere. Mit der Haltung, die wir einnehmen – im Alltag, im Gespräch, im Miteinander.
Ich habe meinen Blog Schimons Welt genau deshalb so genannt. Weil ich hier von meiner Welt erzählen möchte. Von einer Welt, wie ich sie mir wünsche. Einer Welt, in der Frieden nicht nur ein politisches Ziel ist, sondern eine Haltung. Einer Welt, in der Achtsamkeit nicht mit Esoterik verwechselt wird, sondern mit echtem Interesse am anderen. Einer Welt, in der Respekt keine Floskel ist und Fürsorge kein Luxus.
Ich glaube fest daran, dass Veränderung möglich ist. Aber nicht durch große Parolen, sondern durch kleine Entscheidungen. Durch Gespräche, in denen wir wirklich zuhören. Durch Gesten, die nichts kosten, aber viel bewirken können. Und durch eine Ehrlichkeit uns selbst gegenüber, die manchmal weh tut – aber letztlich heilend ist.
Diese Woche widme ich mich dem, was wir weitergeben. Es geht um Werte, um Prägungen, um das, was wir bewusst oder unbewusst in die nächste Generation säen. Und es geht um die Verantwortung, die darin steckt. Nicht als moralischer Druck – sondern als Einladung, unsere Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Die passende Podcastfolge zur Themenwoche gibt es wie immer auf YouTube und Spotify…

