Wer die Farbenlehre kennt, weiß: Mischt man Braun und Blau, erhält man ein kühleres, dunkles Braun – nicht Blau. In der politischen Landschaft Brandenburgs zeichnet sich nun ein ähnliches Bild ab, das viele Menschen alarmiert. Die AfD und „Die Heimat“ – ehemals die NPD – planen erstmals, eine Fraktion in einem Kreistag und in einer Stadtverordnetenversammlung zu bilden. Diese Entwicklung sorgt für erheblichen Diskussionsstoff, nicht zuletzt wegen der Rolle von AfD-Chef Tino Chrupalla, der diesen Zusammenschluss maßgeblich unterstützt haben soll.
In meinem Bekanntenkreis haben einige bei der Europawahl ihr Kreuz bei der AfD gesetzt. Sie glaubten, eine konservative, bürgerliche Partei zu wählen. Doch was sich nun in Brandenburg abzeichnet, legt die wahren Absichten der AfD offen. Die Allianz mit „Die Heimat“ zeigt, dass die AfD weit über das hinausgeht, was als konservativ oder bürgerlich bezeichnet werden kann. Tatsächlich hat sie sich zu einer Partei entwickelt, die extrem rechte Positionen und Personen anzieht und integriert.
In den vergangenen Wochen habe ich viele Diskussionen geführt. Es ging stets um die Frage: Ist die AfD nur eine konservative bürgerliche Partei oder kann man sie als eine Nazi-Partei bezeichnen? Die Antwort darauf ist klarer denn je. Trotz ihrer Bemühungen, sich als Vertreterin der bürgerlichen Mitte darzustellen, ist die AfD zu einem Sammelbecken für extrem rechte Politiker und Ideologen geworden. Ihre Rhetorik und ihr Verhalten lassen keinen Zweifel daran, dass sie weit von den Werten entfernt ist, die eine gesunde demokratische Gesellschaft ausmachen.
Die AfD versteht es geschickt, sich der bürgerlichen Mitte zuzuordnen, indem sie Themen aufgreift, die breite Bevölkerungsschichten ansprechen. Dabei verschleiert sie oft ihre radikalen Untertöne und die extremen Ansichten ihrer Mitglieder. Doch wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen: Die AfD kooperiert mit rechtsextremen Gruppierungen, propagiert fremdenfeindliche Parolen und schürt Ängste, um politisches Kapital daraus zu schlagen.
Die neue Fraktion in Brandenburg ist ein Warnsignal. Sie zeigt, wie weit die AfD bereit ist zu gehen und welche Bündnisse sie eingehen will, um ihre Ziele zu erreichen. Die ehemalige NPD, nun „Die Heimat“, ist eine Partei, die für neonazistische Ideologien bekannt ist. Ihre Verbindung zur AfD verdeutlicht, dass die AfD kein Problem damit hat, solche Ideologien in ihre politischen Strukturen zu integrieren.
Reaktion der AfD-Spitze und meine Meinung
Interessanterweise hat der Landesvorstand der Brandenburger AfD ein Parteiausschlussverfahren gegen drei Mitglieder beschlossen, die diese Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ vereinbart haben. Dies teilte ein Sprecher von AfD-Co-Chefin Alice Weidel am vergangenen Dienstag mit. Dieser Schritt scheint ein Versuch zu sein, die Partei von den extrem rechten Flügeln zu distanzieren. Doch ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen in die demokratische Gesinnung der AfD wiederherzustellen, bleibt fraglich.
Für alle, die in meinem Bekanntenkreis bei der Europawahl die AfD gewählt haben und sie weiterhin wählen wollen: Ihr habt eine Nazi-Partei gewählt. Das mag drastisch klingen, aber die Realität erfordert klare Worte. Die AfD hat bewiesen, dass sie bereit ist, mit extrem rechten Kräften zu kooperieren. Diese Partei steht nicht für die Werte einer offenen, toleranten und demokratischen Gesellschaft. Stattdessen fördert sie Spaltung, Hass und Intoleranz.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wo man sein Kreuzchen setzt und wem man seine Stimme gibt. Jede Stimme für die AfD stärkt eine Partei, die sich immer weiter nach rechts bewegt und die Grundwerte unserer Demokratie untergräbt.
Die politische Farbenlehre zeigt deutlich: Wenn sich Braun und Blau mischen, entsteht ein kühleres, dunkles Braun – ein Symbol für die Verbindung zwischen extrem rechten Ideologien und scheinbar bürgerlichen Parteien. Die Entwicklung in Brandenburg ist ein Weckruf für alle, die an die Grundprinzipien unserer Demokratie glauben. Es ist an der Zeit, genau hinzuschauen und Verantwortung für die eigene Wahlentscheidung zu übernehmen. Denn jede Stimme zählt – und sie sollte nicht für die Verbreitung von Extremismus und Hass genutzt werden.
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