Israelische Flugzeuge griffen ägyptische Luftwaffenstützpunkte an, sie wurden noch am Boden zerstört. Bild: Nationale Fotosammlung Israels

Der Sechstagekrieg von 1967 war mehr als nur ein militärischer Wendepunkt. Er war ein Ereignis, das die Dynamik im Nahen Osten bis heute maßgeblich prägt. Dieser Krieg offenbarte die tiefe Verwurzelung der Ablehnung Israels in den arabischen Staaten – ein Gefühl, das sich in Slogans wie „From the River to the Sea“ widerspiegelt und bis heute die Friedensbemühungen behindert. Lass uns gemeinsam ergründen, warum Frieden erst dann möglich wird, wenn Israel als legitimer Staat anerkannt wird.

Die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 brachte nicht den erhofften Frieden mit den arabischen Nachbarn. Stattdessen schürte die Niederlage der arabischen Koalition im Unabhängigkeitskrieg tiefe Ressentiments. Die arabischen Führer klammerten sich an die Vision der Vernichtung Israels, was sich in der Khartum-Resolution von 1967 manifestierte. Diese Resolution, verabschiedet nach dem Sechstagekrieg, enthielt die berüchtigten „Drei Neins“: Kein Frieden mit Israel, keine Anerkennung Israels, keine Verhandlungen mit Israel. Diese starre Haltung verdeutlichte die Priorität, die die arabischen Staaten der Vernichtung Israels einräumten. Gamal Abdel Nasser, der damalige Präsident Ägyptens, verkörperte diese feindselige Haltung. Er propagierte die Auslöschung Israels als zentrales Ziel seiner Politik und provozierte mit der Schließung der Straße von Tiran, einer wichtigen Seehandelsroute für Israel, und dem Abzug der UN-Friedenstruppen aus dem Sinai bewusst eine Eskalation der Spannungen.

Israels strategisches Dilemma und die Entscheidung zum Krieg

Israel, umgeben von feindlichen Nachbarn, die offen zur Vernichtung aufriefen, sah sich in einem strategischen Dilemma gefangen. Ein Präventivkrieg erschien als einzige Option, um das eigene Überleben zu sichern. Doch die Entscheidung zum Krieg fiel der israelischen Regierung nicht leicht. Es gab intensive Debatten im Kabinett, in denen die Risiken und Folgen eines Krieges gegen eine zahlenmäßig überlegene arabische Koalition abgewogen wurden. Letztendlich überwog die Einschätzung, dass ein Abwarten angesichts der drohenden Gefahr die Situation nur verschlimmern würde. Die israelische Bevölkerung stand in dieser Zeit geschlossen hinter ihrer Regierung.

Der Blitzsieg: Israels militärische Überlegenheit

Am Morgen des 5. Juni 1967 startete Israel die Operation „Focus“, einen Überraschungsangriff auf die ägyptischen Luftwaffenstützpunkte. Innerhalb weniger Stunden zerstörte die israelische Luftwaffe nahezu die gesamte ägyptische Luftwaffe am Boden. Dieser gewagte Schachzug, der von Meir Amit, dem Chef des Mossad, mitgeplant wurde, ebnete den Weg für den Erfolg der israelischen Bodentruppen und verhinderte einen potentiell verheerenden Angriff Ägyptens. Die israelischen Streitkräfte rückten daraufhin schnell auf der Sinai-Halbinsel vor und eroberten innerhalb von drei Tagen den gesamten Sinai bis zum Suezkanal.

Auch an der jordanischen Front entwickelte sich der Krieg zugunsten Israels. König Hussein von Jordanien, der ursprünglich zögerte, in den Krieg einzutreten, ließ sich von falschen ägyptischen Berichten über angebliche Siege überzeugen und befahl seinen Truppen, israelische Stellungen anzugreifen. Die israelische Armee schlug die jordanischen Angriffe zurück und eroberte Ostjerusalem und das gesamte Westjordanland. Die Rückeroberung Jerusalems, der historischen Hauptstadt des jüdischen Volkes, war nicht nur ein militärischer Triumph, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt für Israel.

An der syrischen Front gestaltete sich der Kampf zunächst schwieriger. Syrien hatte seine Stellungen auf den Golanhöhen stark befestigt und leistete erbitterten Widerstand. Doch nach schweren Kämpfen gelang es den israelischen Truppen, die Golanhöhen zu erobern. Die Eroberung der Golanhöhen, von denen aus Syrien regelmäßig israelische Dörfer beschoss, beendete diese Bedrohung und sicherte die israelische Nordgrenze. Bis heute spielen die Golanhöhen eine zentrale Rolle in den Verhandlungen mit Syrien.

Die Folgen des Krieges: Neue Realitäten und anhaltende Konflikte

Der Sechstagekrieg endete mit einem überwältigenden Sieg Israels. Die israelische Armee hatte in nur sechs Tagen die Streitkräfte von Ägypten, Jordanien und Syrien vernichtend geschlagen und erhebliche Gebietsgewinne erzielt. Dieser Sieg festigte Israels militärische Überlegenheit in der Region, veränderte aber auch die politische Landkarte des Nahen Ostens grundlegend.

Während des Krieges erhielt Israel vor allem von Frankreich militärische Unterstützung. Frankreich hatte Israel bereits in den Jahren zuvor mit Waffenlieferungen versorgt und unterstützte nun auch die israelischen Kriegsanstrengungen. Die USA verhielten sich während des Krieges zunächst zurückhaltend, lieferten aber nach Kriegsende Waffen an Israel, um das militärische Gleichgewicht in der Region wiederherzustellen.

Der Sechstagekrieg schuf neue Realitäten, die den Nahen Osten bis heute prägen. Die territoriale Expansion Israels, insbesondere die Rückeroberung Jerusalems und der Westbank, wurde international kontrovers diskutiert. Für Israel symbolisierte die Rückkehr jüdischer Kontrolle über Jerusalem die nationale Wiedergeburt und die Erfüllung eines jahrhundertealten Traums. Die Golanhöhen garantieren Israels Sicherheit vor syrischer Aggression.

Doch der Krieg löste nicht den Konflikt. Der Slogan „From the River to the Sea“, der die Vernichtung Israels und die Errichtung eines palästinensischen Staates vom Jordan bis zum Mittelmeer fordert, spiegelt die anhaltende Feindseligkeit wider. Diese Weigerung vieler arabischer Akteure, Israel als legitimen Staat anzuerkennen, blockiert bis heute jede ernsthafte Friedensinitiative. Nach 1967 gewann die PLO an Stärke, und die Besetzung der Westbank und des Gazastreifens rückte in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit. Doch die Wurzel des Konflikts liegt tiefer: in der fundamentalen Ablehnung Israels.

Frieden durch Anerkennung: Ein Appell an die Vernunft

Solange Israel von seinen Nachbarn nicht als legitimer Staat akzeptiert wird, bleibt Frieden eine Illusion. Die Geschichte zeigt, dass die wiederholte Ablehnung des jüdischen Staates sowohl den Arabern als auch den Palästinensern mehr Schaden zufügt als Israel. Länder wie Ägypten und Jordanien, die Friedensverträge mit Israel geschlossen haben, profitieren heute wirtschaftlich und politisch von der Zusammenarbeit. Die Fixierung auf die Vernichtung Israels hat hingegen Ressourcen gebunden, die für den Aufbau arabischer Gesellschaften und die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen hätten genutzt werden können.

Der Sechstagekrieg war ein Wendepunkt, der die Unnachgiebigkeit der arabischen Staaten gegenüber Israel auf dramatische Weise offenbarte. Über 50 Jahre später wird der Konflikt immer noch von denselben Grundsätzen geprägt: Israel soll verschwinden. Doch die Realität zeigt, dass ohne die Akzeptanz Israels als souveräner Staat keine Lösung möglich ist – weder für die Palästinenser noch für die arabischen Staaten.

Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen erkennen, dass Frieden und Zusammenarbeit allen mehr bringen als Krieg und Hass. Nur so kann eine Zukunft entstehen, die keine weiteren Generationen in Leid und Konflikte stürzt.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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