Sufganiyot sind weit mehr als nur eine süße Leckerei – sie sind ein essbares Symbol für die Freude und das Licht von Chanukka. Bild: Archiv

Chanukka, das jüdische Lichterfest, ist nicht nur ein Fest der Lichter und Wunder, sondern auch eine Zeit kulinarischer Genüsse. Unter den vielen Leckereien sticht eine besondere Köstlichkeit hervor: Sufganiyot, luftige Krapfen, gefüllt mit süßer Marmelade oder anderen Füllungen, die in heißem Öl ausgebacken werden.

Die Geschichte der Sufganiyot

Sufganiyot, deren Name aus dem Hebräischen stammt und „Schwamm“ oder „aufsaugend“ bedeutet, haben eine lange Geschichte, die eng mit der jüdischen Tradition verbunden ist. Ihre Ursprünge lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, wo frittierte Teigwaren in jüdischen Gemeinden Europas und des Nahen Ostens weit verbreitet waren. Die heutige Form von Sufganiyot, ähnlich den Berliner Pfannkuchen, wurde jedoch erst im 19. Jahrhundert populär.

Warum werden Sufganiyot ausgerechnet zu Chanukka gegessen? Die Antwort liegt in der Symbolik des Öls. Chanukka erinnert an das Wunder im Tempel von Jerusalem, als ein Gefäß geweihtes Öl, der nur für einen Tag gereicht hätte, acht Tage lang brannte. Um dieses Wunder zu feiern, sind Gerichte, die in Öl frittiert werden, ein fester Bestandteil der Tradition. Neben Latkes (Kartoffelpuffern) stehen Sufganiyot ganz oben auf der Liste der Lieblingsspeisen.

Tipps für die Zubereitung von perfekten Sufganiyot

Die Herstellung von Sufganiyot ist eine Kunst, die etwas Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert. Hier sind einige Tipps, um sicherzustellen, dass Deine Sufganiyot perfekt gelingen:

  1. Der Teig: Der Hefeteig sollte weich und geschmeidig sein, aber nicht klebrig. Die richtige Konsistenz sorgt dafür, dass die Sufganiyot luftig und leicht werden.
  2. Gehzeit: Gib dem Teig ausreichend Zeit, um aufzugehen. Das ist entscheidend für die leichte Textur.
  3. Die Temperatur des Öls: Das Öl sollte auf etwa 170–180 °C erhitzt werden. Ist es zu heiß, verbrennen die Sufganiyot außen, während sie innen roh bleiben. Ist es zu kalt, saugen sie sich mit Öl voll.
  4. Füllung erst nach dem Frittieren: Um sicherzustellen, dass die Marmelade nicht austritt, werden die Sufganiyot erst nach dem Frittieren gefüllt.
  5. Der richtige Zucker: Bestäube die Sufganiyot großzügig mit Puderzucker – das gibt ihnen den typischen süßen Abschluss.
Sufganiyot: Die süße Verlockung von Chanukka
Ob klassisch mit Marmelade gefüllt oder modern mit innovativen Füllungen, Sufganiyot dürfen zu Chanukka nicht fehlen. Bild: Archiv

Rezept für klassische Sufganiyot

Hier ist eine detaillierte Anleitung, um Sufganiyot zu Hause zuzubereiten:

Zutaten (für etwa 12 Stück):

  • 500 g Mehl
  • 50 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 50 g Butter (weich)
  • 250 ml lauwarme Milch oder Wasser
  • 1 Päckchen Trockenhefe (oder 20 g frische Hefe)
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • Abrieb einer halben Zitrone (optional)
  • 1 Liter Pflanzenöl (zum Frittieren)
  • Marmelade (z. B. Erdbeere oder Aprikose) oder andere Füllungen nach Wahl
  • Puderzucker (zum Bestäuben)

Zubereitung:

  1. Teig zubereiten: Mehl in eine große Schüssel geben und eine Mulde in der Mitte formen. Hefe mit einem Esslöffel Zucker und etwas lauwarmer Milch in der Mulde vermengen und 10 Minuten ruhen lassen. Anschließend die restlichen Zutaten (Zucker, Salz, Eier, Butter, Milch, Vanilleextrakt und Zitronenabrieb) hinzufügen und zu einem glatten Teig kneten. Der Teig sollte elastisch und leicht klebrig sein.
  2. Teig ruhen lassen: Den Teig mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 1,5 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  3. Sufganiyot formen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 1 cm dick ausrollen. Mit einem Glas oder Ausstecher Kreise ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Weitere 30 Minuten gehen lassen.
  4. Frittieren: Das Öl in einem großen Topf oder einer Fritteuse auf 170–180 °C erhitzen. Die Teiglinge portionsweise frittieren, dabei jede Seite etwa 1–2 Minuten goldbraun backen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  5. Füllen: Mit einer Spritztülle Marmelade in die Mitte jedes Sufganiyot spritzen. Alternativ kannst Du auch Vanillecreme oder Schokoladenfüllungen verwenden.
  6. Bestäuben: Die fertigen Sufganiyot großzügig mit Puderzucker bestäuben und frisch genießen.

Sufganiyot sind weit mehr als nur eine süße Leckerei – sie sind ein essbares Symbol für die Freude und das Licht von Chanukka. Ob klassisch mit Marmelade gefüllt oder modern mit innovativen Füllungen, sie bringen Wärme und Gemeinschaft an den Festtagstisch. Probier das Rezept aus und lass Dich von der Magie dieser kleinen Krapfen verzaubern!

Beitrag teilen

Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert