Plötzlich alles anders: Wenn der gewohnte Alltag Kopf steht
Es ist schon spät geworden, doch ich spüre das dringende Bedürfnis, euch noch kurz von meinem Tag zu erzählen, bevor ich die Augen schließe. Heute Morgen riss mich der Wecker wie gewohnt um 4:45 Uhr aus dem Schlaf, doch anstatt meiner üblichen Morgenroutine zu folgen, war heute alles anders. Meine Frau musste bereits um viertel nach sechs im Krankenhaus sein, da ihre Knieoperation anstand. Eine gewisse Aufbruchstimmung lag in der Luft, eine Mischung aus Eile und Sorge, während wir uns fertig machten und losfuhren. Dort angekommen, wurde unsere Geduld jedoch auf die Probe gestellt, denn es war noch kein Bett frei und alles verzögerte sich. Irgendwann, es muss wohl gegen halb neun gewesen sein, kam ich allein wieder nach Hause, wo unsere Hündin Wilma mich bereits erwartete.
Verwirrung auf vier Pfoten
Wilma schaute mich mit großen, fragenden Augen an, denn sie hatte fest damit gerechnet, dass ich Frauchen wieder mitbringe. Als sie realisierte, dass meine Frau nicht dabei war, wirkte sie sichtlich irritiert. Ich richtete ihr das Futter, doch sie rührte es zunächst nicht an, ein Verhalten, das sie oft zeigt, wenn ihre geliebte Bezugsperson fehlt. Erst später trieb der Hunger es dann doch rein. Gegen 10 Uhr übernahm ich eine Aufgabe, die normalerweise meiner Frau gehört, und lief eine große Runde mit ihr. Zurück am Auto stand eine weitere Premiere an, denn ich musste den Hundesitz in meinen Sharan einbauen. Sicherheit geht vor, und wenn man einen Hund im Auto mitnimmt, ist eine korrekte Sicherung einfach Pflicht. Normalerweise fährt Wilma im Wagen meiner Frau mit, doch heute schnallte ich sie bei mir an, und wir machten uns auf den Weg zu meinen Eltern.
Ein Nachmittag voller neuer Aufgaben
Der Donnerstag ist mein fester Tag für den Besuch bei meinen Eltern, die im betreuten Wohnen leben. Meine Mutter benötigt ihre Spritze wegen der Diabetes, und ich kümmere mich darum, die Tabletten für die kommende Woche zu richten. Es gibt Tage, da verträgt Wilma das Autofahren gut, und andere, an denen ihr Magen rebelliert, weshalb ich vorsichtshalber Feuchttücher eingepackt hatte, doch zum Glück ging alles gut. Bei meinen Eltern angekommen, trafen zwei Welten aufeinander. Sie haben eine Katze, und obwohl sich die Tiere eigentlich kennen, sind sie sprichwörtlich wie Hund und Katz. Während Wilma die Wohnung erkundete,zog sich die Mieze beleidigt unter den Tisch auf der Terrasse zurück und saß die Situation einfach aus. Nachdem ich meine familiären Pflichten erledigt hatte und noch einige Besorgungen machen musste, erreichte mich endlich die erlösende Nachricht meiner Frau. Die Operation ist gut verlaufen, doch sie war sehr müde, weshalb wir vereinbarten, dass ich sie erst morgen besuchen werde.
Ein neues Team für die kommenden Wochen
Jetzt bin ich wieder zu Hause, habe die letzte Runde mit Wilma gedreht und die Küche aufgeräumt. Während ich mir das Essen von gestern warm machte, wurde mir bewusst, wie sehr dieser Tag meine gewohnten Bahnen durcheinandergewirbelt hat. Wir haben uns über die Jahre unsere Routinen und Aufgabenteilungen so fest eingerichtet, dass es mir heute tatsächlich schwerfiel, mich auf den neuen Ablauf einzulassen. Wilma ist stark auf meine Frau fixiert, und auch für sie bedeutet die kommende Zeit eine Umstellung. Wenn meine Frau erst aus dem Krankenhaus zurück ist und danach, ein paar Tage später, in die Reha geht, werden Wilma und ich über Weihnachten und Neujahr ein festes Team bilden müssen. Ich werde sie wohl öfter mitnehmen und mich ganz neu organisieren. Es ist eine Herausforderung, alte Gewohnheiten abzulegen und sich auf eine neue Dynamik einzulassen, aber ich bin gespannt, wie wir das meistern werden.
Wie gehst du damit um, wenn äußere Umstände deine festen Routinen von einem Tag auf den anderen komplett über den Haufen werfen?
Schreibt mir eure Erfahrungen und Meinungen dazu unbedingt unten in die Kommentare.
Euer Schimon
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