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    11.12.1932 – Die Fünf-Mächte-Erklärung, der Fall Strasser und die trügerische Ruhe

    Es ist der dritte Advent, ein kalter, grauer Sonntag, an dem sich eine trügerische Stille über Deutschland legt. Während in den Wohnzimmern die Kerzen brennen und die Menschen versuchen, die wirtschaftliche Not für einen Moment zu vergessen, atmet die Weltpolitik scheinbar auf. Die Zeitungen sind voll von einer Nachricht, die wie ein Befreiungsschlag wirkt und doch, ohne dass es die Leser ahnen, das Tor zur Hölle einen Spalt weiter öffnet. In Genf, weit weg vom Berliner Nieselregen, haben sich die Großmächte geeinigt. „Gleichberechtigung“ ist das Wort der Stunde, das an diesem Tag von den Kanzeln und Stammtischen widerhallt. Man glaubt an Entspannung, an einen diplomatischen Erfolg der Regierung Schleicher, und…