
Wenn Eltern sich verlieren – Wie kleine Kinder Paare herausfordern
Es beginnt mit einem Lächeln, einem Babybauch, einem ersten Ultraschallbild. Die Vorfreude ist riesig. Man will alles richtig machen, ein gutes Team sein, füreinander da sein. Und dann, ganz plötzlich, ist alles anders. Das Leben mit kleinen Kindern fordert alles – und manchmal frisst es genau das auf, was einmal die Basis von allem war: die Liebe zwischen zwei Menschen.
Auch bei uns war das so. Klar haben wir uns beide an unseren Kindern gefreut. Sie waren ein Geschenk – und wir hatten ein gemeinsames Ziel: unsere kleine Familie, unsere Verantwortung. Das hat uns auch zusammengeschweißt. Aber gleichzeitig hat unsere Beziehung gelitten. Zeit zu zweit? Romantische Abende? Die sind oft ausgefallen. Nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil das Leben dazwischenkam: schlaflose Nächte, Windeln, Krankheiten, Jobstress, ein nie endender Wäscheberg.
Wir haben uns nicht entfremdet – aber wir haben uns oft verpasst. Zärtlichkeit wurde selten, ungestörte Gespräche fast unmöglich. Wir waren beide gereizter. Entscheidungen mussten schnell getroffen werden, Diskussionen waren oft abgehackt oder blieben liegen. Es war, als hätten wir zwei Leben geführt: eines als Eltern – und eines, das irgendwo zwischen den Sofakissen verschwunden war.
Ich konnte Dany in dieser Zeit nicht so stützen, wie sie es gebraucht hätte. Und sie hatte oft keine Kraft mehr, um auf meine Bedürfnisse einzugehen. Irgendwann war es zu viel. Dany brauchte eine Mutter-Kind-Kur – und ich musste erkennen: So geht es nicht weiter.
Der Eheabend – Unsere Insel im Alltag
Wir haben dann entschieden: Einmal pro Woche nehmen wir uns Zeit. Nur für uns. Wir haben einen Babysitter organisiert, auf den wir uns verlassen konnten, und eingeführt, was wir den „Eheabend“ nannten. Der erste Abend war fast schon komisch. Wir saßen im Auto und wussten nicht, was wir machen sollten. Essen gehen – ja. Aber dann? Nach zwei Stunden waren wir wieder zu Hause. Der Babysitter war überrascht. Wir mussten erst wieder lernen, wie man Zeit zu zweit gestaltet, wie man redet, lacht, Nähe zulässt.
Aber dieser Abend wurde zu einer Insel. Ein Fixpunkt. Ein kleines Leuchtfeuer. Und ja – er hat unsere Beziehung gerettet. Oder besser gesagt: Er hat sie wieder sichtbar gemacht. Unter all dem Alltagsstaub kam wieder das durch, was uns einst verbunden hatte. Und das wünsche ich jedem Paar.
Beziehung braucht Pflege – auch wenn’s gerade stürmt
Ich möchte allen jungen Eltern Mut machen: Holt Euch Hilfe. Frühzeitig. Nicht erst, wenn die Beziehung schon bröckelt. Sondern dann, wenn Ihr merkt: Wir funktionieren, aber wir fühlen uns nicht mehr wirklich nah. Ein Gespräch mit einem Coach – mit jemandem wie mir – kann helfen. Nicht, weil Ihr gescheitert seid. Sondern weil Ihr Euch nicht verlieren wollt.
Von außen sieht man oft, was das Paar selbst nicht mehr sieht. Man erkennt Muster, Missverständnisse, unausgesprochene Sehnsüchte. Und manchmal reicht ein kleiner Impuls, um wieder Nähe zu schaffen. Es geht nicht um Therapie – es geht um Verständnis, um praktische Tipps, um einen Blick auf das Ganze.
Wenn Ihr Euch in diesem Text wiedererkennt: Redet miteinander. Nehmt Euch bewusst Zeit. Und wenn es schwerfällt: Holt Euch jemanden dazu. Ihr müsst nicht alles alleine schaffen. Eure Liebe ist es wert, dass Ihr sie schützt.
🎧 Im heutigen Podcast erzähle ich Euch noch mehr – und warum Nähe oft nicht weit weg ist, sondern nur verschüttet unter der Decke des Alltags. Jetzt reinhören auf YouTube oder Spotify…

