Die Ausbilder des Sanitätsdienstes geben den Soldaten das Rüstzeug, um im Ernstfall Leben zu retten. Bild: IDF

Leben retten im Kampf – Der Einsatz im Südlibanon stellt die IDF vor besondere Herausforderungen. Medizinisches Training entscheidet über Leben und Tod. Ein Blick hinter die Kulissen der Ausbildung.

Stell Dir vor, ein Soldat liegt verwundet am Boden, um ihn herum tobt der Kampf. Jede Sekunde zählt. In solchen Extremsituationen entscheidet medizinisches Training über Leben und Tod. Ein aktuelles Beispiel liefert die Ausbildung israelischer Soldaten vor ihrem Einsatz im Südlibanon.

Kurz vor dem erneuten Einsatz versammeln sich die Soldaten des Nordkommandos der IDF zu einem intensiven Sanitätstraining. Medizinische Ausbilder drillen die Soldaten in lebensrettenden Maßnahmen. Sie üben, wie man Blutungen stoppt, Verletzungen versorgt und unter feindlichem Beschuss Erste Hilfe leistet.

„Vor dem Krieg war die Erste-Hilfe-Ausbildung oft eine theoretische Situation“, erklärt Corporal Dagan, eine der Ausbilderinnen. „Heute aber wissen die Soldaten, wie wichtig dieses Wissen ist.“ Im Libanon stehen die Soldaten vor besonderen Herausforderungen. Das bergige Gelände erschwert die Evakuierung von Verwundeten. Jeder Handgriff muss sitzen, denn jede Minute kann über Leben oder Tod entscheiden.

Auch ich kenne diese Momente der Anspannung aus eigener Erfahrung. Acht Jahre lang war ich als Sanitäter bei der Bundeswehr im Einsatz. Ich erinnere mich, als ich auf einer AMF-Übung in Dänemark zum ersten Mal einen real verletzten Soldaten versorgen musste. Wenn es ernst wird, dann ist das eine ganz andere Situation, wie in der Theorie. Und doch ist es wichtig, eine solche Situation immer wieder zu trainieren, damit die Abläufe aus dem Unterbewusstsein abrufbar sind. Wir mussten lernen, unseren menschlichen Instinkt zu überwinden. Z. B. ist in einem Gefecht der Drang groß, sofort zu einem verletzten Kameraden zu rennen. Doch unter Beschuss kann dieser Impuls tödlich sein.

IDF Soldaten als Lebensretter: Wie medizinisches Training im Kampfeinsatz über Leben und Tod entscheidet
Ein Verletzter wird während einer Übung verladen. Bild: IDF

Die Ausbilder im Nord Kommando setzen auf realistische Simulationen, um die Soldaten optimal vorzubereiten. Sie konfrontieren sie mit verschiedenen Szenarien, in denen sie schnell und effektiv handeln müssen.

„Der große Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist der menschliche Instinkt“, erklärt Corporal Dagan. „In einer Stresssituation neigen wir zu Fehlern.“ Genau deshalb ist das intensive Training so wichtig.

Die Ausbilder des Sanitätsdienstes geben den Soldaten das Rüstzeug, um im Ernstfall Leben zu retten. Jede Herausforderung, jede Anstrengung ist es wert, wenn am Ende ein Menschenleben gerettet werden kann.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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