Sie wollen aus Gaza weg nach Deutschland – aber was kommt dann?
Über 50 Prozent der Menschen im Gazastreifen würden ausreisen, wenn sie könnten. Das zeigt eine aktuelle Gallup-Umfrage, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Die meisten von ihnen wünschen sich ein neues Leben – fern von Krieg, Zerstörung und Perspektivlosigkeit. Überraschend, oder vielleicht auch nicht: Das am häufigsten genannte Wunschziel ist Deutschland.
Diese Zahl hat mich zunächst bewegt. Denn ja – da ist eine menschliche Seite in mir, die Mitleid empfindet. Die sich fragt, wie verzweifelt ein Mensch sein muss, um alles hinter sich lassen zu wollen. Aber je länger ich über diese Zahl nachgedacht habe, desto mehr wurde mir klar: Wir dürfen diesen Wunsch nicht einfach mit offenen Armen beantworten. Denn das würde bedeuten, eine sehr gefährliche Realität zu ignorieren.
Der Gazastreifen ist ein Trümmerfeld – das stimmt. Aber er ist nicht einfach nur Opfer äußerer Umstände. Er ist das Ergebnis eines Systems, das über Jahrzehnte hinweg auf Hass gebaut wurde. Die Hamas hat diesen Landstrich in eine ideologische Festung verwandelt. Und viele der Menschen, die heute fliehen wollen, haben genau diese Organisation gewählt, getragen, gefeiert.
Die Welt hat oft ein kurzes Gedächtnis. Aber ich erinnere mich an den 7. Oktober 2023. Ich erinnere mich an die Bilder, die Stimmen, die Grausamkeiten. An die Hamas-Kämpfer und die Zivilisten, also auch die Bevölkerung des Gazastreifens, die in Kibbuzim einfielen, Kinder ermordeten, Frauen verschleppten, Babys töteten – und dabei lachten. Ich erinnere mich an die Telefonate, die aufgenommen wurden, bei denen junge Männer stolz ihre Eltern anriefen, um zu berichten, dass sie gerade Israelis getötet haben. Wie in einem Blutrausch.
Das war kein „militärischer Akt“. Das war ein Massaker. Und es wurde nicht nur von ein paar fanatischen Kämpfern begangen, sondern von Menschen, die jahrelang in Gaza gelebt haben. Jugendliche, die von klein auf indoktriniert wurden. Mütter, die stolz ihre Söhne zu Terroristen machten. Lehrer, die in Schulbüchern Israel ausradierten und den Märtyrertod glorifizierten.
Diese Wahrheit tut weh – aber es ist notwendig, dass sie genannt und nie vergessen wird. Denn sie erklärt, warum eine Aufnahme dieser Menschen nach Deutschland oder ein anderes Land in Europa nicht einfach ein humanitärer Akt wäre. Sondern eine tickende Zeitbombe.
Warum Deutschland?
Warum wollen so viele nach Deutschland? Weil unser Land für Freiheit, Wohlstand und Sicherheit steht. Weil unser Sozialsystem großzügig ist. Und weil wir – das muss man leider so sagen – in der Vergangenheit oft naiv waren. Wir haben Antisemitismus importiert, ohne es zu merken. Oder ohne es merken zu wollen. Die Folgen spüren wir heute auf unseren Straßen – und in unseren Schulen, in jüdischen Gemeinden, bei Demonstrationen.
Jetzt dieselben Fehler zu wiederholen, wäre unverzeihlich. Noch einmal Menschen ins Land zu lassen, die über Jahrzehnte hinweg zu Judenhass und Gewalt erzogen wurden – das würde unsere Gesellschaft spalten und die jüdische Gemeinschaft in Deutschland in neue Angst versetzen.
Selbst Ägypten, das viel näher liegt – geografisch, kulturell, religiös – sagt ganz klar: „Wir nehmen niemanden auf.“ Warum? Weil sie wissen, was das bedeutet. Weil sie die Hamas kennen. Weil sie diesen Konflikt nicht zu sich holen wollen.
Und wir? Wir diskutieren hier über „offene Grenzen“ und über „humanitäre Pflicht“? Wir müssen endlich realistisch werden. Mitgefühl ist gut – aber Mitgefühl ohne Verstand ist gefährlich.
Was aus meiner Sicht wirklich passieren muss
Was Gaza braucht, ist keine Luftbrücke in Richtung Deutschland. Was Gaza braucht, ist eine vollständige Zerschlagung der Hamas. Ohne Kompromisse. Ohne diplomatisches Lavieren. Danach braucht es einen Plan für die Zukunft – aber nicht mit Schnellbausiedlungen und Hilfspaketen, sondern mit einem langfristigen gesellschaftlichen Neuaufbau.
Gaza muss „entgiftet“ werden. Entfanatisiert. So, wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entnazifiziert wurde. Dieser Prozess kann eine Zeit von mehreren Generationen in Anspruch nehmen. Und hier sind alle arabischen Staaten aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Nur so kann echte Veränderung entstehen. Alles andere ist Selbstbetrug.
Bis dahin müssen wir in Europa – und besonders in Deutschland – wachsam bleiben. Nicht kalt. Aber auch nicht blauäugig. Unsere Verantwortung beginnt nicht mit der Aufnahme neuer Flüchtenden. Unsere Verantwortung beginnt damit, die Wahrheit auszusprechen – und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
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