Kulinarik
Genuss, Rezepte und kulinarische Trends – in dieser Kategorie dreht sich alles ums Essen. Ob saisonale Gerichte, nachhaltige Ernährungsweisen, besondere Geschmackserlebnisse oder gesunde Rezepte für den Alltag – hier findest Du Inspiration für bewussten Genuss und kreative Küche.
-
Der Geschmack des Mittelmeers – wenn Feigen nach Sonne schmecken
Es gibt diese Momente, in denen ein Geschmack sofort eine Erinnerung weckt. Bei mir ist das so mit Feigen. Ich erinnere mich an viele Reisen in den Süden, besonders nach Spanien. Dort, irgendwo abseits der Straße, standen oft alte Feigenbäume. Ich habe einfach angehalten, bin ausgestiegen und habe mir eine Frucht direkt vom Ast gepflückt. Noch warm von der Sonne, weich und saftig. In dem Moment schmeckt die Welt anders. Irgendwie ehrlicher, unmittelbarer, echter. Feigen haben etwas Zeitloses. Sie sind eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt, seit Jahrtausenden Teil der mediterranen Küche. Und auch in Israel spielen sie bis heute eine besondere Rolle. In der Bibel wird die Feige mehrfach erwähnt,…
-
Feta – Griechenlands traditioneller Käse und ein Bauernsalat wie am Mittelmeer
Es gibt Erlebnisse, die einen sofort aus dem Alltag reißen. Vor kurzem war ich mit meiner Frau in Bad Rappenau beim Griechen essen. Das Ambiente war wunderschön, die Sonne schien, und als der Griechische Bauernsalat auf den Tisch kam, war es, als wären wir mitten im Urlaub. Frische Tomaten, knackige Gurken, aromatische Oliven – und obendrauf dieser würzige, krümelige Feta. In diesem Moment hat einfach alles gestimmt.Genau da habe ich angefangen, mich näher mit dem Feta-Käse zu beschäftigen. Was macht ihn so besonders? Warum schmeckt er so einzigartig? Je mehr ich gelesen und erfahren habe, desto klarer wurde mir: Ich weiß jetzt viel mehr über diesen Käse als zuvor. Und…
-
Käsesalat mit Rucola – inspiriert durch meinen Krankenhausaufenthalt
Vergangenen Montag war es so weit. Ich hatte einen OP-Termin wegen eines Leistenbruchs – den ich mir vor einiger Zeit zugezogen hatte, nichts Dramatisches. Aber trotzdem: Krankenhaus bleibt Krankenhaus. Und ehrlich gesagt, ich hatte ein bisschen Bammel. Nicht vor der OP selbst, sondern eher vor dem Drumherum. Man gibt ja ein Stück Selbständigkeit ab, sobald man sich in so ein weißes Bett legt. Was ich nicht wusste: Mein Highlight dieses Tages sollte kein ärztliches Wunder sein – sondern ein Abendessen. Nüchtern, vor der OP morgens um sieben, saß ich da und las den Speiseplan. Käsesalat mit Rucola. Das klang so unscheinbar, aber irgendwie hat mich das angesprochen. Vielleicht, weil ich…
-
Eier in Senfsoße – ein einfaches Gericht mit einem Blick ins Judentum
Manchmal sind es die einfachsten Gerichte, die die tiefsten Erinnerungen wecken. Eier in Senfsoße mit Kartoffeln zum Beispiel. Das war bei uns zu Hause so ein Klassiker. Schnell gemacht, wärmend, sättigend und irgendwie vertraut. Meine Oma konnte wunderbar kochen. Auch meine Mutter hat mit viel Liebe einfache Gerichte auf den Tisch gebracht. Sie waren beide keine Jüdinnen. Erst wir – Dany und ich – haben uns Stück für Stück dem Judentum angenähert. Heute leben wir jüdisch. Wir sind zum Judentum konvertiert und lernen bis heute, was es bedeutet, koscher zu kochen und zu leben. Als ich das Gericht neulich wieder gekocht habe, ist mir etwas aufgefallen, was ich früher nie…
-
Gemeinsamer Backspaß: Unser Zwiebelkuchen-Abenteuer
Manchmal sind es die einfachen Dinge, die die schönsten Erinnerungen schaffen. So war es auch am vergangenen Sonntag. Zusammen mit unserer Schwiegertochter habe ich etwas gemacht, das uns nicht nur lecker satt, sondern auch richtig viel Freude gemacht hat: Wir haben gemeinsam einen Zwiebelkuchen gebacken! Die Geschichte dahinter: An Chanukka hatten wir in der Familie gewichtelt – mit der besonderen Aufgabe, dem Wichtel etwas zu schenken, das nichts kosten darf. Ich habe unsere Schwiegertochter gezogen und mir überlegt: Was könnte ihr Spaß machen? Ich wollte gemeinsame Zeit schenken? Schnell war klar: Gemeinsam backen wäre perfekt! Ich liebe es zu kochen, sie liebt es zu backen – die ideale Kombi also.…
-
Sabich – Das erste Brot nach Pessach, auf das ich mich freue
Ganz ehrlich – manchmal brauche ich einfach was fürs Herz. Kein Fastfood, sondern echtes Soulfood. Und wenn ich mich entspannen will, dann zieht’s mich nicht auf die Couch mit Chips, sondern auf YouTube. Da schaue ich mir total gern Street-Food-Filme an. Du kennst das vielleicht: Menschen an wackeligen Tischen, dampfende Töpfe, bunte Zutaten, ein bisschen Chaos und ganz viel Geschmack. Genau mein Ding. Neulich bin ich bei so einem Video hängen geblieben. Da stand ein Typ irgendwo in Tel Aviv an einem kleinen Straßenstand, hat in einer riesigen Pfanne Auberginen gebraten, Eier geschält, mit Tahina herumgekleckert und immer wieder dieses fluffige Pitabrot aufgerissen, um es mit allem vollzupacken. Das Ganze…
-
Purim: Das Fest der Freude, des Überlebens und der Hamantaschen
Heute Abend beginnt Purim, eines der fröhlichsten und zugleich ein tiefgründiges Feste im jüdischen Kalender. Es ist ein Tag voller Freude, Gemeinschaft und besonderer Traditionen. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Fest? Warum gibt es die Anweisung, an Purim viel zu trinken? Und warum gehören die berühmten Hamantaschen unbedingt dazu? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Hintergründe von Purim – und bekommst am Ende ein köstliches Rezept, mit dem du das Fest auch kulinarisch genießen kannst. Die Geschichte von Purim – Rettung in letzter Sekunde Die Ursprünge von Purim gehen zurück ins 5. Jahrhundert v. Chr., in das antike Persien. Damals regierte König Ahasveros (vermutlich identisch mit…
-
Knafeh – Das süße Gold des Nahen Ostens und Israels kulinarisches Erbe
Israel ist ein Schmelztiegel der Kulturen – und das zeigt sich auch in seiner Küche. Während Falafel und Schakschuka weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt sind, gibt es eine süße Spezialität, die immer noch als Geheimtipp gilt: Knafeh. Dieses goldbraune, knusprige Dessert, gefüllt mit zart schmelzendem Käse und getränkt in duftendem Zuckersirup, ist nicht nur ein kulinarischer Hochgenuss, sondern auch ein Stück Geschichte auf dem Teller. Woher stammt Knafeh? Ein Dessert mit bewegter Vergangenheit Die Ursprünge von Knafeh lassen sich weit in die Vergangenheit zurückverfolgen. Historiker vermuten, dass das Rezept bereits in der frühen islamischen Zeit im Nahen Osten bekannt war. Eine Legende besagt, dass Knafeh im 10.…
-
Curry in der israelischen Street-Food-Szene: Eine Geschichte von Fusion und Kreativität
Tel Aviv, die pulsierende Metropole am Mittelmeer, ist nicht nur für ihre Strände, Partys und Start-ups bekannt, sondern auch für ihre dynamische Street-Food-Kultur. Hier treffen sich Einflüsse aus aller Welt – von traditionellen jemenitischen Suppen über marokkanische Tajines bis hin zu trendigen Bowls, die eher an Südostasien als an das klassische Israel erinnern. Genau in diesem Kontext hat auch Curry seinen Platz gefunden – als Gewürz, als Idee, als Fusion zwischen den Kulturen. Die israelische Küche ist eine kulinarische Reise durch die Geschichte des jüdischen Volkes. Jede Einwanderungswelle brachte neue Aromen ins Land. Besonders indische und jemenitische Juden, die in den 1950er- und 1960er-Jahren nach Israel kamen, führten Gewürzmischungen ein,…
-
Gefillter Fisch: Die Geschichte, Varianten und ein klassisches Rezept
Gefillter Fisch ist eines der ikonischsten Gerichte der aschkenasischen jüdischen Küche. Seine Wurzeln reichen weit in die osteuropäische Tradition zurück, wo Fisch eine kostengünstige und nahrhafte Proteinquelle war. Das Gericht entstand aus der Notwendigkeit heraus, den Fisch so zuzubereiten, dass er auch am Schabbat verzehrt werden konnte, ohne gegen die halachischen Vorschriften zu verstoßen. Denn gemäß der jüdischen Tradition soll am Schabbat keine Arbeit verrichtet werden, wozu auch das Entfernen von Gräten gehört. Indem der Fisch bereits vor dem Schabbat filetiert, entgrätet und zu einer Farce verarbeitet wurde, ließ sich das Gericht kalt servieren – eine ideale Lösung für den heiligen Ruhetag. Ursprünglich wurde die Fischfarce wieder in die Fischhaut…