Curry in der israelischen Street-Food-Szene: Eine Geschichte von Fusion und Kreativität

Tel Aviv, die pulsierende Metropole am Mittelmeer, ist nicht nur für ihre Strände, Partys und Start-ups bekannt, sondern auch für ihre dynamische Street-Food-Kultur. Hier treffen sich Einflüsse aus aller Welt – von traditionellen jemenitischen Suppen über marokkanische Tajines bis hin zu trendigen Bowls, die eher an Südostasien als an das klassische Israel erinnern. Genau in diesem Kontext hat auch Curry seinen Platz gefunden – als Gewürz, als Idee, als Fusion zwischen den Kulturen.

Wie Curry nach Israel kam

Die israelische Küche ist eine kulinarische Reise durch die Geschichte des jüdischen Volkes. Jede Einwanderungswelle brachte neue Aromen ins Land. Besonders indische und jemenitische Juden, die in den 1950er- und 1960er-Jahren nach Israel kamen, führten Gewürzmischungen ein, die in ihren Heimatküchen traditionell verwendet wurden. In den engen Gassen von Tel Avivs Karmel-Markt oder in den Food-Hallen von Haifa findet man heute unzählige Gewürzhändler, die gelbes und rotes Currypulver verkaufen – neben Zaatar, Sumach und Baharat.

Doch Curry ist nicht nur ein Import aus Indien oder dem Jemen. In der modernen israelischen Küche wurde es von innovativen Köchen aufgenommen und weiterentwickelt. In Tel Aviv gibt es heute Curry-Bowls mit gerösteten Auberginen und Tahini, jemenitische Malawach (eine Art Blätterteigfladen) mit Curry-Hummus und sogar Shakshuka mit Kokosmilch und Currypaste.

Street Food: Der neue Curry-Trend

Ein besonders beliebtes Street-Food-Gericht in Israel ist das Curry-Sabich – eine moderne Version des irakischen Sabich, das traditionell mit Auberginen, Ei und Tahini serviert wird. In hippen Food-Trucks in Tel Aviv wird Sabich heute mit gelbem Curry-Hummus, eingelegtem Rettich und einer Prise Sumach serviert. Diese Kombination aus orientalischen und südasiatischen Aromen ist der perfekte Ausdruck der israelischen Fusionsküche.

Auch Curry-Falafel ist ein neuer Trend: Falafel, die traditionell mit Kichererbsen, Petersilie und Knoblauch gemacht werden, bekommen durch Curry eine würzigere, leicht exotische Note. Besonders beliebt ist die Kombination mit Mango-Chutney – eine Hommage an die jüdisch-indische Küche, die in Israel zwar nicht so bekannt ist, aber durch kreative Köche eine Renaissance erlebt.

Rezept: Curry-Falafel mit Mango-Tahini

Falls du Lust hast, diesen Trend nachzukochen, hier ein einfaches Rezept:

Zutaten:

  • 1 Tasse getrocknete Kichererbsen (über Nacht eingeweicht)
  • 1 kleine Zwiebel, gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Koriandersamen
  • 1 TL Curry-Pulver (mild oder scharf, nach Geschmack)
  • 1 Handvoll frische Petersilie
  • 1 TL Backpulver
  • 2 EL Mehl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Öl zum Frittieren

Zubereitung:

  1. Die eingeweichten Kichererbsen abgießen und mit Zwiebel, Knoblauch, Petersilie, Kreuzkümmel, Koriander und Curry in eine Küchenmaschine geben. Fein pürieren.
  2. Mit Salz, Pfeffer, Backpulver und Mehl vermengen, bis eine formbare Masse entsteht.
  3. Aus der Masse kleine Bällchen formen und in heißem Öl frittieren, bis sie goldbraun sind.
  4. Mit Mango-Tahini (Mango-Chutney gemischt mit Tahini und etwas Zitronensaft) servieren.

Das ist das perfekte Beispiel dafür, wie sich Israel mit offenen Armen neuen Aromen widmet und sie in seine eigene, lebendige Küchenkultur integriert. 😊

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