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Werte säen – Die Kraft der kleinen Taten
Manchmal sind es nicht die großen Ereignisse, die ein Leben prägen. Es ist ein Satz. Eine Geste. Eine Begegnung, die kaum jemand bemerkt. Und doch kann genau daraus etwas entstehen, das lange trägt. Ich habe das selbst erlebt – und je älter ich werde, desto bewusster wird mir: Wir alle säen, jeden Tag. Ob wir wollen oder nicht. Nach meinem Schulabschluss habe ich ein freiwilliges soziales Jahr in einem Altenheim gemacht. Es war ein ganz bewusst gewählter Schritt – raus aus der Schulwelt, rein ins echte Leben. Ich wurde hauptsächlich bei den männlichen Senioren eingesetzt, kümmerte mich um sie, führte Gespräche, hörte zu. Einer von ihnen war ein älterer Schreinermeister…
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Warum Veränderung Angst macht und trotzdem gut sein kann
Veränderung klingt nach Aufbruch, nach Entwicklung, nach etwas Besserem. Und doch löst sie oft genau das Gegenteil aus: Unsicherheit, inneres Zögern, vielleicht sogar Angst. Das liegt nicht daran, dass etwas falsch läuft, sondern daran, dass das Gehirn auf Gewohnheit programmiert ist. Alles, was bekannt ist, gibt Sicherheit. Alles, was neu ist, bringt Unruhe. Die Schutzmechanismen, die seit Jahrtausenden in uns arbeiten, wollen Gefahren vermeiden. Und Neuem begegnet der Mensch eben oft erst einmal mit Vorsicht. Diese Vorsicht ist nicht immer logisch, aber sie ist zutiefst menschlich. Selbst Menschen, die sich als offen und neugierig erleben, spüren diese innere Reaktion. Es ist kein Fehler, sondern ein Reflex. Und manchmal überrascht dieser…
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Radikale Haltungen in der Gesellschaft: Zwischen Recht, Gerechtigkeit und Integration
Vielleicht habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum ein Gerichtsurteil zwar rechtens sein kann – und sich trotzdem so gar nicht gerecht anfühlt. Genau da liegt der Knackpunkt, über den ich heute sprechen möchte. Es geht um Recht und Gerechtigkeit. Zwei Begriffe, die oft in einem Atemzug genannt werden, aber bei genauerem Hinsehen völlig verschieden sind. Und wenn dann noch kulturelle Vielfalt, Integration und radikale Haltungen dazukommen, wird es richtig komplex. Lasst uns das gemeinsam ein bisschen entwirren. Recht – das ist das Regelwerk, das eine Gesellschaft sich gibt, um das Zusammenleben zu ordnen. Geschrieben in Gesetzen, durchgesetzt von Gerichten, überwacht von Behörden. Es soll Sicherheit schaffen, Verlässlichkeit, klare…
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Deutschlands Gratwanderung: Historische Verantwortung für Israel im Spannungsfeld einer diversen Gesellschaft
Deutschland steht an einem Scheideweg. Die historische Verantwortung für Israels Sicherheit, geboren aus der Schuld des Holocausts, trifft auf eine zunehmend diverse Gesellschaft und politische Polarisierung. Wie kann Deutschland seine Vergangenheit in die Zukunft tragen, ohne seine Identität und Werte zu verlieren? Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Herausforderungen und sucht nach Wegen für ein neues Miteinander. Deutschlands Haltung zu Israel ist einzigartig. Sie wurzelt in der moralischen und historischen Verpflichtung, die aus dem Holocaust erwächst. Über Jahrzehnte hinweg war dieses Bekenntnis zu Israels Sicherheit nicht nur ein diplomatischer Akt, sondern auch ein Grundpfeiler der deutschen Nachkriegsidentität, ein Symbol der Wiedergutmachung und der Abkehr vom dunkelsten Kapitel der eigenen Geschichte. Doch…
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Der Krieg spaltet das Volk – Kann Israel seine Einheit wiederfinden?
Die jüngste Umfrage des Israel Democracy Institute zeigt ein besorgniserregendes Bild der israelischen Gesellschaft: Ein Jahr nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 ist das Land tief gespalten, und die Solidarität, die unmittelbar nach dem Angriff zu spüren war, ist deutlich geschwunden. Israel führt derzeit einen Krieg an mehreren Fronten – gegen die Hamas im Gazastreifen, die Bedrohung und die ständigen Raketenangriffe der Hisbollah im Norden, sowie gegen die Huthis und andere Terrorgruppen, die das Land in einen andauernden Ausnahmezustand versetzen. Diese multi frontale Bedrohungslage belastet die Gesellschaft stark, und die Herausforderungen scheinen mit jedem Tag größer zu werden. Während ich hier in Deutschland sitze, schaue ich mit…
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Deutschland am Abgrund: Peter Hahne spricht Klartext
Vergangenen Samstag wurde das Seniorenheim „Haus zum Fels“ in Bretzfeld feierlich eröffnet. Die Wahl des Gastredners, Peter Hahne, war bemerkenswert. Bekannt für seine pointierten Analysen und klaren Worte, gilt er als eine Stimme der deutschen Mittelschicht. Ich verstand seine Rede als eindringlichen Appell an die Gesellschaft, der weit über die bloße Eröffnung eines Seniorenheims hinausging. Hahne skizzierte ein Bild unserer Gesellschaft, das viele Zuhörer nachdenklich stimmte. Er sprach von Werten, die verloren gegangen sind, von einer Politik, die den Bezug zur Realität verloren hat, und von Medien, die eher spalten als informieren. Seine Kritik richtete sich somit insbesondere an die Ampelregierung, der er vorwarf, keine echten Lösungen für die drängenden…