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Jürgen Todenhöfer – Gefangen in der eigenen Wahrheit
Es gibt Menschen, die einen durch Jahrzehnte begleiten, ohne dass man ihnen je begegnet ist. Jürgen Todenhöfer ist für mich so eine Person. Er war jahrzehntelang eine feste Größe in den Medien: in Nachrichten, Talkshows, Büchern – stets streitlustig, gebildet, mit der Aura des Unabhängigen. Anfangs wirkte das magnetisch. Hier war einer, der sich nicht einordnen ließ, der Risiken einging und Frontlinien suchte, um von dort zu berichten. Irgendwann kippte dieses Bild. Nicht abrupt, sondern durch kleine, stetige Verschiebungen. Ich bemerkte, wie es mir schwerer fiel, ihm zuzuhören. Ich entfreundete mich auf Facebook, scrollte an seinen Posts vorbei. Heute macht mich sein Weg traurig. Er ist das Lehrstück dafür, wie…


