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Kindheitserinnerungen: Die Bank vor unserem Haus
Mitten im Lärm und der Geschwindigkeit unserer Zeit gibt es eine Erinnerung, die sich immer wieder in mein Herz schleicht. Keine große Geschichte, kein dramatisches Erlebnis – sondern eine ganz einfache Szene aus meiner Kindheit: Die Bank vor unserem Haus. Sie war nichts Besonderes und doch war sie alles. Ein Stück Holz auf Steinplatten, mehr nicht. Und gleichzeitig ein Ort voller Wärme, Begegnung und echter Verbindung. Diese Bank zog uns magisch an. Wir setzten uns einfach hin, ohne Plan, ohne Absicht. Und plötzlich entstand etwas – Stille, ein Gespräch, ein Lächeln. Der Tag wurde langsamer, die Welt ein bisschen leiser. Es war, als ob dort die Zeit für einen Moment…
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Episode 15: Ein Junge am Ende seiner Kräfte – Hoffnung auf der Landstraße nach Limburg
Der russische Offizier hob die Hand – ein schlichtes Zeichen, doch es wirkte wie ein Befehl an die Welt, endlich wieder zu atmen. Herr Lontke verstand, richtete sich langsam auf. Kein Schuss fiel. Kein Befehl ertönte. Die Gewehre sanken, einer nach dem anderen. Die Männer in Tarnjacken blieben wachsam, aber sie schossen nicht. Schimon beobachtete, wie die Spannung in Emilies Schultern langsam nachließ. Die Soldaten hatten das Erdloch durchsucht – gründlich, mit kalten Blicken, stählernen Händen. Aber sie hatten nichts gefunden. Nicht die Uniform, die der kleine Günter im Wald entdeckt und heimlich unter einen Balken geschoben hatte. Wäre sie entdeckt worden… Schimon wagte den Gedanken nicht zu Ende zu…
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Radikale Haltungen in der Gesellschaft: Zwischen Recht, Gerechtigkeit und Integration
Vielleicht habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum ein Gerichtsurteil zwar rechtens sein kann – und sich trotzdem so gar nicht gerecht anfühlt. Genau da liegt der Knackpunkt, über den ich heute sprechen möchte. Es geht um Recht und Gerechtigkeit. Zwei Begriffe, die oft in einem Atemzug genannt werden, aber bei genauerem Hinsehen völlig verschieden sind. Und wenn dann noch kulturelle Vielfalt, Integration und radikale Haltungen dazukommen, wird es richtig komplex. Lasst uns das gemeinsam ein bisschen entwirren. Recht – das ist das Regelwerk, das eine Gesellschaft sich gibt, um das Zusammenleben zu ordnen. Geschrieben in Gesetzen, durchgesetzt von Gerichten, überwacht von Behörden. Es soll Sicherheit schaffen, Verlässlichkeit, klare…
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Selbstfürsorge als Eltern – Warum Du Dich nicht selbst vergessen darfst
Wenn Du eine Mutter bist – vielleicht sogar eine alleinerziehende –, dann kennst Du diesen Zustand vermutlich nur zu gut: Du funktionierst. Du kümmerst Dich. Du gibst. Jeden Tag. Für die Kinder, den Job, den Haushalt, die Schule, den Kalender, die Arzttermine. Und irgendwann ist da dieser Moment, in dem Du merkst: Ich kann nicht mehr. Aber ich muss ja. Ich möchte Dir heute sagen: Nein, musst Du nicht. Du darfst innehalten. Du darfst müde sein. Du darfst erschöpft sein. Und Du darfst Hilfe annehmen. Mehr noch: Du musst auf Dich achten – weil es sonst niemand für Dich tut. Ich bin kein alleinerziehender Elternteil. Aber ich weiß, wie es…
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Zwischen Idealbild und Alltag – Warum perfekte Erziehung nicht existiert
Wenn ich auf die Anfänge unseres Familienlebens zurückblicke, dann erinnere ich mich noch sehr gut: Bevor unser erstes Kind geboren wurde, wollten wir alles richtig machen. Und mit „alles“ meine ich wirklich: alles. Wir haben Zeitschriften abonniert, Kurse besucht, uns mit anderen Eltern ausgetauscht, Hebammen befragt, uns überlegt, welches Babyfell im Bettchen das Beste sei – wir wollten es richtig machen. Nicht nur im Versorgen, sondern auch in der Erziehung. Und weißt Du was? Dieses Idealbild hat uns lange begleitet. Immer mit dem Wunsch, gute Eltern zu sein. Vorbilder. Ein sicherer Hafen. Und dann kamen die ersten Situationen, in denen wir merkten: Wir schaffen es nicht. Nicht immer. Nicht perfekt.…
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Die Vaterrolle im Wandel – Warum Väter mehr sein wollen als nur Versorger
Früher war die Sache klar: Der Vater war der Versorger. Punkt. Er brachte das Geld nach Hause, kümmerte sich ums Grobe, war derjenige, der die Familie beschützte – aber in vielen Familien nicht unbedingt derjenige, der bei den Hausaufgaben half, Windeln wechselte oder über Gefühle sprach. Ich komme selbst aus so einem Elternhaus. Es war konservativ, es gab klare Rollen – und ich habe dieses Bild lange in mir getragen. Als wir unsere eigene Familie gründeten, war mir eines aber ganz früh bewusst: Ich will präsent sein. Ich will Dany unterstützen, wo ich nur kann. Ich will ein Vater sein, den die Kinder nicht nur abends nach der Arbeit kurz…