Träume dein Leben! Und lebe deine Träume – Pass aber auf, dass es nicht zum Albtraum wird

Jeder von uns hat Träume. Manche entstehen in der Kindheit, andere entwickeln sich erst im Laufe des Lebens. Einige verfolgen wir zielstrebig, andere geraten irgendwann in Vergessenheit. Manche erfüllen sich, manche nicht – und das ist vollkommen in Ordnung. Denn Träume sind nicht nur dazu da, um eins zu eins verwirklicht zu werden. Sie inspirieren uns, bringen uns in Bewegung, eröffnen neue Perspektiven und bereichern unser Leben auf oft unerwartete Weise. Diese Erkenntnis ist mir mit den Jahren immer klarer geworden. Denn als ich ein Kind war, hatte ich einen großen Traum: Ich wollte Astronaut werden.

Ich erinnere mich noch genau, wie alles begann. Ich war noch klein, als mir jemand ein Buch über das Apollo-Programm der NASA schenkte. Es war eine Zeit, in der es kein Internet gab, keine YouTube-Videos oder Online-Dokumentationen, in denen man sich einfach Informationen beschaffen konnte. Aber dieses Buch hat mich so sehr fasziniert, dass ich unbedingt mehr über die Raumfahrt wissen wollte. Ich wollte nicht nur wissen, wie Raketen gebaut werden oder welche Missionen es gegeben hatte – ich wollte verstehen, was es bedeutet, ins All zu fliegen, die Erde aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen und dort draußen, in der Schwerelosigkeit, neue Welten zu entdecken.

Ein Traum, der mich mein ganzes Leben begleitet hat

Meine Begeisterung war so groß, dass ich einen Brief an die NASA schrieb. Ich wollte wissen, wie man Astronaut wird. Damals, als das Space-Shuttle-Programm gerade erst begann, konnte ich mir nichts Spannenderes vorstellen. Ich war voller Hoffnung auf eine Antwort, doch insgeheim wusste ich auch, dass der Weg dorthin alles andere als einfach war. Trotzdem war meine Neugier größer als meine Zweifel. Und tatsächlich. Ich bekam eine Antwort. Ein großes Kuvert mit vielen Unterlagen war nach einigen Wochen in unserem Briefkasten. Ich begann, mich immer tiefer in das Thema einzulesen, verschlang Bücher über Astronauten, Missionen und die Raumfahrttechnik. Besonders beeindruckt haben mich die Erlebnisse von James Irwin, einem der Astronauten von Apollo 15. Sein Buch Höher als der Mond hat mich tief berührt. Später las ich auch das Buch seiner Frau Mary “Der Mond allein genügt nicht”, die über das Leben als Frau eines Astronauten schrieb – eine völlig andere, aber nicht weniger faszinierende Perspektive.

Meine Faszination ging so weit, dass ich begann, Modelle von Raumfahrzeugen zu bauen. Mein erstes Modell war der Space Shuttle, dann folgte die Gemini-Rakete. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich jede einzelne Komponente mit größter Sorgfalt zusammensetzte, als würde ich tatsächlich eine echte Raumfähre mit eigenen Händen konstruieren. Diese Modelle standen lange in meinem Zimmer und waren für mich mehr als nur Plastikbausätze. Sie waren Symbole meines Traums, kleine Abbilder einer Zukunft, die ich mir damals so gut vorstellen konnte.

Dann kam der Tag, an dem ich ein Autogramm von James Irwin erhielt. Für mich war das ein unglaublicher Moment. Ich hatte einen direkten Bezug zu jemandem, der wirklich auf dem Mond gewesen war, jemandem, der das erlebt hatte, wovon ich nur träumen konnte. Es war, als hätte ich ein kleines Stück Raumfahrtgeschichte in meinen Händen. Ich war stolz, ich war motiviert – und ich war mir sicher, dass dieser Traum mich mein ganzes Leben begleiten würde.

Am Ende wurde ich kein Astronaut. Aber weißt du was? Das macht überhaupt nichts. Mein Leben hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, aber meine Begeisterung für Raumfahrt ist geblieben. Ich habe nie aufgehört, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich verfolge bis heute jede größere Mission, schaue mir live Raketenstarts an und war mit meiner Familie in Houston, wo wir das alte Kontrollzentrum der NASA besichtigt haben. Es war ein unglaubliches Erlebnis, diesen Ort zu betreten, an dem einst die Apollo-Missionen geleitet wurden. Die Faszination von damals ist immer noch da.

Diese Geschichte zeigt mir bis heute, dass Träume nicht zwangsläufig genauso in Erfüllung gehen müssen, wie wir sie uns in unserer Vorstellung ausmalen. Sie können uns auf Wege führen, die wir vorher nicht gesehen haben, uns in Richtungen lenken, die unser Leben dennoch beeinflussen. Ich bin nicht ins All geflogen, aber meine Leidenschaft für Raumfahrt hat mich mit Wissen bereichert, mich mit spannenden Menschen und Geschichten verbunden und mir eine lebenslange Begeisterung geschenkt. Das ist ein Erfolg auf eine andere Weise.

Braucht jeder Mensch Träume?

Ist es selbstverständlich, dass jeder Mensch Träume hat, die er verwirklichen möchte? Gibt es Menschen, die sich schwer tun, für ihr eigenes Leben Visionen und Träume zu entwickeln? Manchmal scheint es so, als sei Träumen eine angeborene Fähigkeit, die in jedem von uns steckt. Doch das ist nicht immer der Fall. Manche Menschen wachsen in einem Umfeld auf, das wenig Raum für Träume lässt. Andere haben so viele Rückschläge erlebt, dass sie sich gar nicht mehr trauen, an eine Zukunft zu glauben, die über das bloße Funktionieren hinausgeht. Und dann gibt es diejenigen, die schlicht nicht wissen, was sie wirklich wollen. Doch egal in welcher Lebensphase man sich befindet – Träume sind nichts, was man nur in der Kindheit haben kann. Auch im Alter kann man sich neue Ziele setzen, neue Leidenschaften entdecken und Dinge ausprobieren, die man sich früher nie zugetraut hätte. Es ist nie zu spät, einen Traum zu entwickeln und ihm nachzugehen.

Morgen geht es in der zweiten Episode weiter mit der Frage: Wie setzt man einen Traum in die Realität um? Denn nur träumen allein reicht nicht – irgendwann müssen wir auch ins Handeln kommen. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist. Hör dir jetzt die aktuelle Podcast-Folge an und lass dich inspirieren!

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