Teamarbeit kann etwas Großartiges sein – wenn es funktioniert. Aber jeder, der schon einmal in einem Team gearbeitet hat, weiß, dass das nicht immer der Fall ist. Manche Teams laufen wie ein perfekt abgestimmtes Uhrwerk, während andere sich ständig in Konflikten, Missverständnissen und Ineffizienz verlieren. Aber warum? Was unterscheidet ein erfolgreiches Team von einem, das scheitert?
Ein starkes Team braucht Vertrauen, klare Kommunikation und Struktur
Ein Team ist mehr als nur eine Gruppe von Menschen, die zusammenarbeiten. Es ist eine Einheit, die auf mehreren Säulen ruht: Vertrauen, Kommunikation, Struktur, gemeinsame Ziele und Zusammenarbeit. Fehlt eine dieser Säulen, gerät das ganze System ins Wanken.
Vertrauen ist das Fundament jeder guten Zusammenarbeit. Wenn sich Teammitglieder gegenseitig misstrauen oder Angst haben, übergangen zu werden, entstehen Frust und Unsicherheit. Vertrauen bedeutet nicht, dass man immer einer Meinung ist – es bedeutet, dass man sich aufeinander verlassen kann.
Kommunikation ist der nächste entscheidende Punkt. Ein Team kann noch so talentiert sein – wenn nicht klar und offen miteinander gesprochen wird, endet es im Chaos. Eine schlechte Kommunikation führt zu Missverständnissen, ineffizienten Abläufen und Konflikten. Dabei geht es nicht nur um das Reden, sondern auch ums Zuhören. Oft entstehen Probleme, weil Teammitglieder nur darauf warten, selbst sprechen zu können, anstatt wirklich auf das einzugehen, was die anderen sagen.
Klare Strukturen und definierte Rollen helfen, dass jeder weiß, was seine Aufgaben sind. In Teams ohne klare Zuständigkeiten kommt es oft dazu, dass Aufgaben entweder doppelt erledigt werden oder gar nicht. Eine klare Struktur gibt Orientierung und reduziert unnötige Konflikte.
Mein persönliches Erlebnis: Wenn eine Person das ganze Team sprengt
Ich erinnere mich an ein Team, in dem ich einmal gearbeitet habe. Es war ein überschaubares Team mit einer wichtigen Aufgabe. Die Geschäftsleitung hatte das Ziel vorgegeben, und wir sollten es umsetzen. Doch eine Person im Team hatte ein enormes Geltungsbedürfnis. Er prahlte ständig mit seinen Erfahrungen, stellte sich als unfehlbar dar und versuchte, sich selbst in den Vordergrund zu rücken. Anfangs war das nervig, aber noch kein großes Problem. Doch dann begann er, sich aktiv gegen das Team zu stellen.
Hinter dem Rücken der anderen sprach er mit der Geschäftsleitung, zweifelte die Kompetenz seiner Kollegen an und präsentierte sich als den einzigen, der wirklich wusste, was zu tun war. Er sammelte heimlich Informationen, machte Fotos von internen Dokumenten und verfasste ein inoffizielles Protokoll. Die Geschäftsleitung durchschaute seinen Charakter, aber statt ihn zu bremsen, nutzte sie ihn aus, um an interne Informationen zu gelangen.
Nach und nach bemerkte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich stellte ihn zur Rede und versuchte als Teamleiter, Maßnahmen zu ergreifen. Ich sprach mit der Firmenleitung, um die Situation zu klären. Doch der Schaden war bereits angerichtet. Das Vertrauen innerhalb des Teams war zerstört, und schließlich scheiterte das gesamte Projekt.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein einziges unkontrolliertes Ego das gesamte Teamgefüge ins Wanken bringen kann. Vertrauen wiederherzustellen ist oft schwieriger, als es von Anfang an richtig aufzubauen.
Stolpersteine und wie man sie vermeidet
Neben dem Problem narzisstischer Persönlichkeiten gibt es noch weitere typische Stolpersteine, die Teams ins Straucheln bringen:
- Unklare Kommunikation: Missverständnisse, Informationsverluste und ineffektive Meetings führen zu Chaos. Die Lösung? Eine klare Kommunikationsstruktur mit festgelegten Kanälen und Regeln.
- Mangelndes Zuhören: Wenn jeder nur seinen Standpunkt durchsetzen will, verliert das Team seine Effektivität. Aktives Zuhören ist essenziell.
- Fehlende Transparenz: Wenn Teammitglieder nicht wissen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden, entsteht Unmut. Transparenz schafft Vertrauen.
- Ungesunde Konkurrenz: Ein gewisser Leistungsdruck kann motivierend sein, aber wenn Kollegen anfangen, gegeneinander statt miteinander zu arbeiten, leidet das gesamte Team.
Erfolgreiche Teams entstehen nicht zufällig
Ein starkes Team basiert auf Vertrauen, offener Kommunikation, klaren Strukturen und der Bereitschaft, aufeinander einzugehen. Jedes Team wird früher oder später Herausforderungen begegnen – doch wenn die Grundlagen stimmen, kann es auch schwierige Situationen meistern.
Wenn du Teil eines Teams bist oder eines leitest, frage dich: Haben wir eine gemeinsame Vision? Kommunizieren wir klar? Vertrauen wir einander? Sind unsere Rollen und Aufgaben verständlich verteilt? Wenn nicht, ist es an der Zeit, das zu ändern.
Was sind deine Erfahrungen mit Teamarbeit? Schreib mir gerne in die Kommentare oder höre dir meinen aktuellen Podcast zu diesem Thema an!