Unsere Welt von morgen

Segen oder Albtraum? Warum Chinas neue Roboter-Armee unsere Zukunft für immer verändern wird

Ich sitze hier, tippe diese Zeilen und lasse mich dabei – wie so oft in letzter Zeit – von künstlicher Intelligenz unterstützen. Es ist faszinierend, fast schon magisch, wie diese unsichtbaren Helfer meinen Alltag bereichern, mir beim Recherchieren helfen oder komplexe Gedanken ordnen. Wir haben uns an diese digitale Symbiose gewöhnt, wir nutzen sie für den Frieden in unserem kleinen Kosmos, für Bildung und Effizienz. Doch heute ist mir ein Artikel in die Hände gefallen, der mir eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hat. Er zeigt mir schmerzlich auf, dass jede Medaille zwei Seiten hat und dass die Grenze zwischen Segen und Fluch oft hauchdünn ist. Während wir hier über Landwirtschaft und Lebenshilfe sinnieren, rüsten andere auf – und zwar nicht mit Traktoren, sondern mit einer neuen Art von Wächtern.

Wenn Maschinen über Menschen wachen

Die Rede ist von China und einer Entwicklung, die wie aus einem Science-Fiction-Roman klingt, aber bittere Realität ist. An der Grenze zu Vietnam sollen bald keine Menschen mehr patrouillieren, sondern der „Walker S2„, ein humanoider Roboter der Firma UBTech Robotics. Für unfassbare 37 Millionen US-Dollar wurde ein Deal abgeschlossen, um diese Maschinen in Fangchenggang einzusetzen. Ursprünglich dafür gebaut, am Fließband Autos zusammenzuschrauben, sollen sie nun Menschen überwachen. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Eine Maschine, die keine Müdigkeit kennt, kein Mitleid empfindet und deren Akkus sich selbstständig wechseln, steht dort, wo menschliche Schicksale entschieden werden. Es ist die Industrialisierung der Kontrolle. Es ist der Moment, in dem wir uns fragen müssen, ob wir die Technik noch nutzen, um uns das Leben zu erleichtern, oder ob sie bereits genutzt wird, um Machtstrukturen zu zementieren, gegen die kein menschliches Herz mehr ankommt. Und während China und die USA mit Firmen wie Tesla oder Boston Dynamics in einem rasanten Wettlauf um diese Technologie stecken, scheinen wir in Deutschland wieder einmal Zuschauer auf der Tribüne zu sein – technologisch brillant, aber in der Umsetzung dieser neuen Welt zögerlich.

Vom kalten Grenzer zum helfenden Freund

Doch ich weigere mich, nur schwarz zu sehen. Denn genau dieselbe Technologie, die mir heute Angst macht, trägt auch die größte Hoffnung für unsere Zukunft in sich. Wenn ich von meiner Terrasse über die Felder schaue oder an die schwere körperliche Arbeit denke, die den Landwirt in seiner täglichen Arbeit fordert, dann sehe ich in diesen humanoiden Robotern nicht den Feind, sondern den ersehnten Erlöser. Wir haben uns unsere Welt für den Menschen gebaut – Treppen, Türgriffe, Traktorsitze. Ein Roboter, der aussieht und sich bewegt wie wir, könnte der universelle Helfer sein, den wir so dringend brauchen. Stellt euch vor, ein solcher Roboter steht nicht mit kalten Sensoren an einer Grenze, sondern hilft uns im Gewächshaus, pflanzt Bäume im Akkord, um unsere Wälder zu retten, oder unterstützt uns sanft bei der Pflege unserer Senioren, damit wir Menschen wieder mehr Zeit für das haben, was keine Maschine kann: Zuwendung und Liebe schenken. Die Technik an sich ist nie böse. Ein Roboter entscheidet nicht, ob er ein Wächter oder ein Gärtner ist – wir tun es. Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, und vielleicht ist es genau das, was wir brauchen, um die großen Probleme der kommenden Jahrzehnte zu lösen. Aber wir müssen wachsam bleiben. Wir müssen sicherstellen, dass diese stählernen Gefährten Werkzeuge des Friedens bleiben und nicht zu Instrumenten der Macht werden. Es liegt an uns, ob wir einer Zukunft entgegenblicken, in der wir Seite an Seite mit Maschinen arbeiten, oder einer, in der wir uns vor ihnen verstecken müssen.

Wie seht ihr das? Macht euch diese Entwicklung eher Angst oder überwiegt bei euch die Vorfreude auf die Hilfe, die diese Roboter uns eines Tages bringen könnten? Ich bin unglaublich gespannt auf eure Gedanken dazu in den Kommentaren.

Euer Schimon

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert