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Hinter der Hofidylle – Die unsichtbare Last der Bäuerinnen
Wenn ich durch unsere wunderschönen ländlichen Regionen fahre, vorbei an gepflegten Hofstellen mit blühenden Geranien vor den Fenstern und weidenden Tieren auf den Wiesen, dann spüre ich oft diese tiefe Sehnsucht nach dem heilen Landleben. Es ist ein Bild, das wir alle gerne sehen wollen und das uns ein Gefühl von Beständigkeit gibt. Doch in letzter Zeit, besonders seit ich mich intensiv mit der „Bäuerinnenstudie Bayern“ beschäftigt habe, sehe ich diese Idylle mit anderen Augen. Ich frage mich, was hinter den schweren Eichentüren passiert, wenn die Stallarbeit getan ist und die Dämmerung einsetzt. Die Realität, die mir bei meiner Recherche begegnet ist, hat mich tief berührt, denn sie erzählt von…
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Mehr Optimismus im Alltag: Warum der Blick auf das Positive alles verändert
Gestern gingen mir Gedanken durch den Kopf, die mich den ganzen Tag nicht mehr losgelassen haben. Es sind Gedanken über die Art und Weise, wie wir auf unser Leben schauen, wenn es mal nicht so läuft, wie geplant. Wir alle kennen das Bild vom Wasserglas – ist es halb voll oder ist es halb leer? Oft neigen wir dazu, nur das zu sehen, was fehlt. Wir ärgern uns über Unperfektes und stehen uns damit selbst im Weg. Aber ich habe festgestellt: Wir haben die Wahl. Wenn wir uns bewusst fragen, was an einer Situation positiv ist, entdecken wir plötzlich Möglichkeiten, die wir vorher übersehen haben. In meiner neuen Podcast-Folge spreche…
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Die Kartoffel – Von der Lebensretterin zur Wegwerfware
Es bricht mir das Herz, wenn ich die Nachrichten vom aktuellen Kartoffelmarkt lese. Wir haben in diesem Jahr eine wunderbare, reiche Ernte eingefahren. Doch was eigentlich ein Grund zur Freude und Dankbarkeit sein sollte, wird in unserer heutigen Marktlogik zum Problem: Die Preise sind im Keller, und weil der Absatz fehlt, landen tonnenweise beste Speisekartoffeln in Biogasanlagen. Nahrungsmittel, die vernichtet werden, weil sie „zu viel“ sind. Wenn ich das höre, muss ich an die Geschichte denken, die wir fast vergessen haben. Es gab Zeiten, da war diese knollige „Zitrone des Nordens“ die einzige Rettung vor dem Skorbut im Winter. Friedrich der Große musste sie einst von Soldaten bewachen lassen –…
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Das große Geschäft mit der Menschlichkeit
Es war heute Morgen noch still draußen, als ich mit meiner kleinen Wilma durch den kühlen Nebel lief. Die Luft war frisch, fast schneidend, und während Wilma vergnügt im feuchten Laub schnupperte, hingen meine Gedanken noch an einer Begegnung von gestern fest. Ich war am Supermarkt gewesen, eigentlich nur für ein paar Besorgungen, als mir am Eingang zwei junge Männer den Weg versperrten. Mit Klemmbrettern bewaffnet und einem offensiven Lächeln forderten sie meine Zeit und vor allem meine Unterschrift für eine Hilfsorganisation. Es ist diese Zeit im Jahr, kurz vor den Feiertagen, in der die Herzen der Menschen weicher werden – und die Portemonnaies lockerer sitzen sollen. Doch statt Mitgefühl…
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Riesentang als Pflanzenretter: Die Urkraft des Ozeans für Garten und Aquaponik
Manchmal sitze ich da und staune einfach nur über die schiere, unbändige Kraft der Natur. Es gibt Momente, in denen mir bewusst wird, wie klein wir Menschen eigentlich sind und welch gewaltige Energien direkt vor unserer Haustür – oder besser gesagt, in den Tiefen unserer Ozeane – schlummern. Stell dir vor, es gibt ein Lebewesen auf diesem Planeten, das an einem einzigen Tag bis zu sechzig Zentimeter wächst. Nicht in einem Monat, nicht in einer Woche, sondern während wir einmal schlafen und wieder aufwachen. In den kühlen, nährstoffreichen Gewässern vor Namibia, Alaska und Neuseeland ist das Realität. Wenn wir verstehen, wie diese Giganten leben, verstehen wir auch, wie sie uns…
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Einladung zum Stammtisch: Wie Aquaponik in Kamerun Hoffnung schenkt
Es gibt Begegnungen im Leben, die weit über den Moment hinauswirken, und es gibt Freundschaften, die auf einem gemeinsamen Fundament aus Visionen und Tatkraft beruhen. Seit mehreren Jahren kenne ich Peter Neudecker, einen geschätzten Aquaponik-Kollegen, mit dem mich ein stetiger, inspirierender Austausch verbindet. Wir teilen nicht nur das fachliche Interesse an Kreislaufsystemen, sondern auch den tiefen Glauben daran, dass wir mit nachhaltigen Methoden einen echten Unterschied in dieser Welt machen können. Genau darum soll es bei unserem nächsten Treffen gehen, denn Peter und sein Team von der AndersFarm haben etwas bewegt, das mich zutiefst berührt hat und das ich unbedingt mit Euch teilen möchte. Sein Mitarbeiter Moritz Berkmann hat sich…
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Segen oder Albtraum? Warum Chinas neue Roboter-Armee unsere Zukunft für immer verändern wird
Ich sitze hier, tippe diese Zeilen und lasse mich dabei – wie so oft in letzter Zeit – von künstlicher Intelligenz unterstützen. Es ist faszinierend, fast schon magisch, wie diese unsichtbaren Helfer meinen Alltag bereichern, mir beim Recherchieren helfen oder komplexe Gedanken ordnen. Wir haben uns an diese digitale Symbiose gewöhnt, wir nutzen sie für den Frieden in unserem kleinen Kosmos, für Bildung und Effizienz. Doch heute ist mir ein Artikel in die Hände gefallen, der mir eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hat. Er zeigt mir schmerzlich auf, dass jede Medaille zwei Seiten hat und dass die Grenze zwischen Segen und Fluch oft hauchdünn ist. Während wir hier über…
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Richard Huber 1940: Das dunkle Geheimnis um das Gemälde „Zigeuner“
Manchmal stehe ich in einer Ausstellung und ein Bild lässt mich nicht mehr los. Nicht, weil es das lauteste oder bunteste im Raum wäre, sondern weil es mir eine Geschichte zuflüstert, die auf den ersten Blick gar nicht da ist. So erging es mir im Dachauer Bezirksmuseum, als ich vor einem Ölgemälde stand, das den schlichten Titel „Zigeuner“ trägt. Es zeigt eine Szene, wie sie romantischer kaum sein könnte: Wohnwagen stehen unter Bäumen, Pferde warten ruhig und eine Frau ist mit einer Ziege unterwegs. Der Maler Richard Huber hat diese Szene mit einem kräftigen, lebendigen Pinselstrich eingefangen. Die Farben sind erdig und gedeckt, man spürt förmlich die Stimmung eines längst…
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Urban Farming & Aquaponik: Ein Aufbruch mit dem Verein Zukunft Landwirtschaft
Nach meinem letzten Artikel, in dem ich meinem Frust über die bürokratischen Hürden in Deutschland Luft gemacht habe, saß ich eine Weile sehr nachdenklich auf meiner Terrasse. Es fühlt sich manchmal an wie ein Kampf gegen Windmühlen, wenn man sieht, wie gute Ideen im Keim erstickt werden. Doch das Leben hat eine seltsame Art, einem genau dann ein Zeichen zu schicken, wenn man droht, den Glauben zu verlieren. Dieses Zeichen kam für mich in Form einer Pressemeldung aus dem hohen Norden, von der Fachhochschule Wedel, und sie hat in mir eine Saite zum Klingen gebracht, die ich fast schon vergessen hatte: Zuversicht. Dort startet nämlich das Projekt „Urban Farming 4.0„.…
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Wenn Visionen an Grenzen stoßen – und die Aquaponik woanders gefeiert wird
Es bricht mir oft das Herz, wenn ich sehe, wie unterschiedlich Träume leben dürfen, nur weil eine unsichtbare Linie auf der Landkarte sie trennt. Als Aquaponiker brenne ich für diese Symbiose aus Fischzucht und Pflanzenbau. Es ist für mich nicht nur eine Anbaumethode, sondern ein Weg in eine sinnvolle, ressourcenschonende Zukunft. Doch meine Erfahrung hier in Deutschland ist oft bitter: Wir haben die Köpfe voller Ideen, wir haben Landwirte, die bereit sind, neue Wege zu gehen, und dann laufen wir gegen Wände aus Paragrafen und Bedenken. Es ist frustrierend zu beobachten, wie mutige Pioniere ausgebremst werden, während unsere Nachbarn im Süden vormachen, wie man Innovation nicht nur zulässt, sondern sie…