• Kalenderblatt

    25.12.1932 – Aufruf der Reichsregierung und Kampagne gegen Bernhard Weiß

    Ich sitze heute an meinem Schreibtisch und halte eine digitale Kopie des Reichsbote vom 25. Dezember 1932 in den Händen. Wenn ich diese vergilbten Zeilen lese, fühle ich mich wie ein Beobachter, der aus der sicheren Distanz der Gegenwart in eine Epoche blickt, die von tiefster Verunsicherung und gleichzeitigem Hoffen geprägt war. Es ist ein seltsames Gefühl, diese Berichte zu studieren, während ich genau weiß, welche dunklen Jahre auf diesen Winter folgen sollten. Damals kostete die Zeitung gerade einmal zehn Pfennig. Draußen herrschte an diesem ersten Weihnachtsfeiertag ein fast schon frühlingshaftes Wetter, das in krassem Gegensatz zur wirtschaftlichen Kälte im Land stand. In London blühten laut den Meldungen sogar die…

  • Kunst

    Wenn ein Stein zum Leben erwacht: Was uns ein gemeißelter Fuß über das Wunder der Bewegung lehrt

    Der Gang im Krankenhaus war kühl und funktional, geprägt von dem typischen Geruch nach Desinfektionsmitteln und dem rhythmischen Quietschen von Gummisohlen auf dem Linoleum. Ich begleitete meine Frau, und während wir in dieser sterilen Umgebung warteten, schweifte mein Blick umher, auf der Suche nach etwas, das die klinische Strenge durchbrechen könnte. Inmitten dieser Welt aus Diagnosen und Therapien stieß ich plötzlich auf eine kleine Ausstellung von Skulpturen, die so gar nicht in die geschäftige Hektik des medizinischen Betriebs zu passen schienen. Besonders ein Werk fesselte meine Aufmerksamkeit sofort: Ein aus massivem Stein gemeißelter Fuß, der auf einer einfachen Säule ruhte. Es war faszinierend zu beobachten, wie die Kunst hier einen…

  • Schimon

    Das Fest der Tempelweihe, die Erfindung von Weihnachten und meine Rückkehr zu den Wurzeln

    Wenn der kalte Winterwind durch die Gassen von Jerusalem pfeift und die Steinmauern des Tempelbergs in ein graues Licht taucht, fühle ich mich den Berichten des Johannesevangeliums besonders nah. In diesen Zeilen lesen wir von einer Szene, die so schlicht wie bedeutsam ist: Jeschua ging im Tempel auf und ab, in der Halle Salomos, während das Fest der Tempelweihe gefeiert wurde. Es ist faszinierend zu sehen, dass es dort keine prunkvollen Inszenierungen oder komplizierten Liturgien gab, die wir heute mit der Weihnachtszeit verbinden würden. Es war einfach Winter, und Jeschua war dort, wo sein Volk war. Diese Momente der Stille und der klaren Zugehörigkeit sind es, die mich heute beschäftigen,…

  • Kalenderblatt

    24.12.1932 – Zwischen Winterhilfe, Straßengewalt und dem Traum von F.P.1

    Wenn Du heute aus dem Fenster blickst, siehst Du vielleicht einen grauen Himmel, doch an jenem vierundzwanzigsten Dezember des Jahres zweiunddreißig fühlte sich dieses Grau für die Menschen in Deutschland wie eine bleierne Last an. In Norddeutschland setzte ein ungemütliches Tauwetter ein, das kalten Regen über die Straßen Berlins peitschte, während der Süden des Landes in einem trüben Nebel versank, der die weihnachtliche Vorfreude fast zu ersticken drohte. Es war ein Tag der extremen Kontraste, an dem die Hoffnung auf den Weihnachtsfrieden gegen eine bittere soziale Realität ankämpfen musste. In den Zeitungen liest man von sieben Millionen Menschen, die in diesem Jahr auf die Unterstützung der Winterhilfe angewiesen sind, eine…

  • Nachrichten

    Steigende Immobilienpreise in Deutschland: Wohnen war im dritten Quartal 2025 deutlich teurer

    Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im dritten Quartal 2025 erneut gestiegen und markieren damit den vierten Zuwachs in Folge gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung betrifft sowohl die Metropolen als auch die ländlichen Regionen und verschärft die allgemeine finanzielle Belastung der Haushalte. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die aktuellen Daten zum Hauspreisindex für das dritte Quartal 2025 veröffentlicht und meldet einen durchschnittlichen Preisanstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzen die Immobilienpreise ihren Aufwärtstrend konsequent fort, da dies bereits das vierte Mal in Folge ist, dass die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Auch im direkten Vergleich zum vorangegangenen zweiten Quartal des laufenden Jahres wurde…

  • Stark durchs Leben

    Wenn das Fest der Liebe zur Zerreißprobe wird und wie wir echten Familienfrieden finden

    Es ist jedes Jahr das gleiche Bild in unseren Köpfen und Herzen. Wir sehnen uns nach einer Zeit der Stille, nach glänzenden Kinderaugen und einem harmonischen Miteinander, das uns durch die dunklen Wintertage trägt. Doch kaum brennen die Kerzen und der Duft von Festessen zieht durch das Haus, spüren viele von uns diesen vertrauten Knoten im Magen. Es ist die Angst vor dem Moment, in dem die Stimmung kippt, in dem ein falsches Wort das mühsam errichtete Kartenhaus der Idylle zum Einsturz bringt. Der Streit unter dem Weihnachtsbaum ist längst zu einem traurigen Klassiker geworden, der uns immer wieder vor die Frage stellt, warum ausgerechnet das Fest der Liebe so…

  • Kalenderblatt

    23.12.1932 – Tränen bei Hitler, Freiheit für Ossietzky und der Schrei nach Brot

    Wenn ich mir das vergilbte Blatt der Berliner Volks-Zeitung vom 23. Dezember 1932 ansehe, spüre ich sofort diese beklemmende Mischung aus vorweihnachtlicher Hoffnung und dem harten Aufprall der Realität, die Berlin damals im Griff hatte. Es ist eine Zeit, in der die Republik an allen Ecken und Enden knirscht, und doch gibt es Momente, die mich tief berühren. In den politischen Spalten lesen wir von einer fast schon bühnenreifen Szene, die Otto Strasser bewirkt hat: die sogenannte „Hündchen-Szene“. Nach dem Bruch mit Gregor Strasser soll Hitler vor seinen Getreuen in Tränen ausgebrochen sein, völlig am Ende, während Männer wie Göring und Goebbels mitschluchzten. Es ist ein entlarvender Blick hinter die…

  • Schimon

    Wie meine Texte entstehen: Ein Blick hinter die Kulissen von Schimons Welt

    Immer wieder erreicht mich die gleiche Frage, wenn ich mit Menschen ins Gespräch komme oder Nachrichten erhalte. Sag mal Peter, wie machst du das eigentlich mit den vielen Artikeln, wie schaffst du es, manchmal zwei oder drei Texte am Tag zu veröffentlichen und woher nimmst du die ganze Zeit dafür? Es ist ein Geheimnis, das eigentlich gar keines ist, sondern vielmehr mit einer gewissen Systematik und dem Nutzen jener kleinen Lücken zu tun hat, die uns der Alltag schenkt. Da ich beruflich viel mit dem Auto unterwegs bin, nutze ich diese Stunden auf der Straße nicht nur zum Fahren, sondern vor allem zum Aufsaugen von Informationen und zum Nachdenken. Ich…

  • Nachrichten

    Hessische Brennkunst ausgezeichnet: Warum regionale Edelobstbrände ein Gewinn für die Natur sind

    Die Beerfurther Edelobstbrennerei hat die Goldene Ehrenplakette des Landes Hessen für ihre erstklassigen Destillate erhalten. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung der handwerklichen Brennkunst für den Erhalt der hessischen Kulturlandschaft. Die Beerfurther Edelobstbrennerei der Familie Ester aus Reichelsheim-Beerfurth wurde im Rahmen der Edelbrandprämierung 2025 der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz als erfolgreichste hessische Brennerei geehrt. Staatssekretär Michael Ruhl überreichte die Ehrenplakette des Landes Hessen in Gold während eines Besuchs vor Ort an Volker Ester und würdigte damit dessen langjähriges Engagement und den hohen Qualitätsanspruch des Betriebs. Volker Ester nimmt bereits seit vielen Jahren erfolgreich an diesem überregionalen Wettbewerb teil, der als wichtiger Gradmesser für das handwerkliche Können in der Spirituosenherstellung gilt. Das Edelobstbrennen stellt…

  • Nachrichten

    Appell der Landestierschutzbeauftragten: Mehr Wertschätzung für Lebensmittel und Tierschutz zum Fest

    In der Weihnachtszeit, in der hochwertiges Essen für viele Menschen eine zentrale Rolle spielt, hat die Landestierschutzbeauftragte Martin einen dringenden Appell an die Öffentlichkeit gerichtet. Sie mahnt zu einem bewussteren Kaufverhalten und fordert dazu auf, regionalen Produkten sowie hohen Tierschutzstandards den Vorzug zu geben. Neben der Entscheidung für Produkte mit besseren Haltungsbedingungen oder vegetarischen Alternativen steht vor allem das eigene Konsumverhalten auf dem Prüfstand. Nach aktuellen Berechnungen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat werden in Deutschland jährlich etwa 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Davon entfallen allein 58 % auf Privathaushalte, was einer Menge von rund 74,5 Kilogramm pro Person und Jahr entspricht. Die Landestierschutzbeauftragte bezeichnete diese Zahlen als beschämend,…