In den letzten Jahren haben wir hier in Deutschland einen zunehmend alarmierenden Trend erlebt: Lange Trockenperioden und Dürrephasen beeinträchtigen nicht nur die Natur, sondern auch unsere Landwirtschaft und Tierwelt. Für mich als Berater und Planer im Bereich Aquaponik ist dieser Trend nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein Ansporn, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die gerade in Zeiten der Wasserknappheit besonders effektiv sind. In diesem Artikel möchte ich dir aufzeigen, wie Aquaponik dabei helfen kann, Wasser zu sparen und gleichzeitig hochwertige Lebensmittel zu produzieren.
Trockenheit bringt oft gravierende Folgen mit sich, und eine der gefährlichsten sind Waldbrände. Die Hitzewellen der letzten Sommer, insbesondere 2022, haben vielerorts in Deutschland zu einer erhöhten Waldbrandgefahr geführt. Unsere Wälder, die fast ein Drittel der Fläche Deutschlands bedecken, sind nicht nur entscheidend für das Klima, sondern auch Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Wenn diese Ökosysteme durch Feuer zerstört werden, leiden nicht nur die Wälder selbst, sondern auch die Lebewesen, die dort heimisch sind.
Noch spürbarer sind die Auswirkungen der Dürre in der Landwirtschaft. Bauern kämpfen zunehmend mit geringeren Erträgen und sinkender Qualität ihrer Produkte. Sie sind gezwungen, immer mehr Wasser für die Bewässerung einzusetzen, was den Druck auf ohnehin begrenzte Wasserressourcen weiter erhöht. Besonders in trockenen Gebieten Deutschlands wird Wasser mittlerweile zu einem kostbaren und knappen Gut. Genau hier bietet Aquaponik eine nachhaltige Alternative.
Nicht nur der Mensch leidet unter der Wasserknappheit – auch Tiere kämpfen mit den Folgen. Wasserstellen trocknen aus, Nahrung wird knapp, und Lebensräume schrumpfen. Besonders bedroht sind Tierarten, die in stark von der Dürre betroffenen Gebieten leben. In solchen Zeiten ist es umso wichtiger, ökologisch nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl Mensch als auch Tier zugutekommen.
Aquaponik: Die nachhaltige Antwort auf Wasserknappheit
Aquaponik bietet genau das: eine innovative und effiziente Methode, um den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft drastisch zu reduzieren. Als Berater und Planer von Aquaponik-Systemen habe ich hautnah miterlebt, wie diese Technologie Wasser sparen und gleichzeitig hochwertige Lebensmittel produzieren kann. Eine Anlage, die ich vor einiger Zeit für Sallys Welt konzipiert und gebaut habe, ist speziell auf Low-Cost-Bedingungen ausgelegt und kann sogar in Regionen mit sehr eingeschränktem Zugang zu Wasser eingesetzt werden. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Aquaponik nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Entwicklungshilfe eine Rolle spielen kann.
In einer Aquaponikanlage funktioniert der Kreislauf denkbar einfach: Fische produzieren Ausscheidungen, die im Wasser gelöst sind und als Dünger für Pflanzen dienen. Die Pflanzen entziehen dem Wasser diese Nährstoffe und reinigen es so, bevor es zurück in die Fischtanks geleitet wird. Auf diese Weise wird der Wasserverbrauch auf ein Minimum reduziert. Nur geringe Mengen Wasser müssen hinzugefügt werden, um Verluste durch Verdunstung oder Aufnahme auszugleichen.
Aquaponik als Zukunftstechnologie
Die Vorteile der Aquaponik gehen jedoch über den reinen Wasserverbrauch hinaus: Aquaponik bietet eine kontrollierte Umgebung für den Pflanzenanbau, was zu höheren Erträgen und einer besseren Qualität der Erzeugnisse führt. Gleichzeitig ermöglicht diese Technologie die Integration in städtische Gebiete, was nicht nur lokal produzierte Lebensmittel, sondern auch eine nachhaltige Zukunftsperspektive schafft.
Wasserknappheit ist ein drängendes Problem, das weitreichende Auswirkungen auf unsere Umwelt, unsere Landwirtschaft und unsere Tierwelt hat. Aquaponik bietet eine Lösung, die den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft drastisch reduziert und gleichzeitig hochwertige Lebensmittel produziert. Indem wir in Technologien wie Aquaponik investieren, schaffen wir eine nachhaltige Zukunft, in der Mensch und Natur gleichermaßen profitieren.
Ein persönlicher Tipp von mir: Schau dir das YouTube-Video an, das die Aquaponik-Anlage zeigt, die ich für Sallys Welt geplant und gebaut habe. Es ist eine Low-Cost-Anlage, die besonders für die Entwicklungshilfe konzipiert ist und zeigt, wie viel Potenzial in dieser Technologie steckt. Zudem hast Du die Möglichkeit, ein kurzes Seminar zum Thema „Grundlagen der Aquaponik“ auf Udemy zu buchen.
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Moin,
läuft die größte Aquaponikanlage Europas eigentlich schon. Habe über Sallys Projekt der riesigen Anlage nichts mehr gehört.
Hi Thomas, nein leider wurde das Projekt Anfang des Jahres auf Eis gelegt. Zu den Gründen kann ich leider nichts sagen. Sorry 🫣
Hallo Peter, wie läuft es mit der Aquaponik bei Dir? Bist noch aktiv dabei oder mehr im Hintergrund?
Mich läßt die Idee der Aquaponik nicht los.
Gruss Tobias
Hi Tobias, wie schon auf FB in der Gruppe „Aquaponik für Jedermann“ erzählt, ist das letzte Projekt im März für mich ausgelaufen. Bin aber jetzt wieder am Planen. Ich kann die „Aquaponik“ eben nicht lassen😅
Die Aquaponik bietet eine Teillösung zur Ressourcenschonung.
Vielmehr müssen die Methoden und Verfahren in der Landwirtschaft dringenst überarbeitet werden.
Die Versiegelung der böden müßten sukzessiv ersetzt werden, durch Beläge, die das Wasser aufnehmen und wieder abgeben.
Monokulturen müßten flächenmäßig verkleinert werden und durch Polykulturen ersetzt werden.
Selbst sehr trockene Gebiete enthalten immer noch Wasser in Form der Bodenfeuchte: Dese gilt zu bewahren, indem man großflächig Planen aufspannt und diese geschützten Flächen mit schnellwüchsigen Sträuchern als Primärbepflanzung kultiviert.
Sobald die gewünschte Höhe erreicht ist, werden die Planen abgebaut, und in den Schutzzonen werden Bäume angepflanzt.
Hallo Peter,
Aquaponik ist unser gemeinsames Interesse.
Mit unserer Gruppe arbeiten wir unter anderem an einem Konzept, das auch die Mehlwurm-/Insektenzucht und eine autarke Energieversorgung in eine Anlage integriert.
Hast du Interesse an einem Gedankenaustausch?
Viele Grüße
Franz Ringelhan
Hallo Franz, gerne bin ich für einen Gedankenaustausch offen. Ich melde mich bei Dir per Mail. LG Peter