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Freiheit statt Fahrplan – weil das Leben nicht punkt 6 Uhr beginnt
In den letzten Monaten habe ich oft bis spät in die Nacht geschrieben, aufgenommen, geschnitten. Punkt sechs Uhr morgens sollte der Podcast online gehen. Gleichzeitig sollte der Blogartikel fertig sein. Und meistens hat das auch geklappt. Mit viel Herzblut. Mit Freude. Aber – auch mit Druck. Ich habe mir all diese Ziele selbst gesteckt. Niemand hat mich gezwungen. Aber manchmal, da merkt man erst hinterher, wie man sich selbst eingeengt hat. Und jetzt, wo fast 100 Folgen online sind, spüre ich: Es ist Zeit für eine Veränderung. Ich will weitermachen – aber nicht mehr nach starren Uhrzeiten. Nicht mehr mit dem inneren Zwang, „um sechs Uhr muss das Ding online…
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Schmutzige Scheiben und klare Gedanken – danke, Sharan!
Heute Vormittag war ich unterwegs. Ein paar Termine standen an. Und wie so oft habe ich mich in meinen treuen Sharan gesetzt – mein Mini-Camper, mein kleines mobiles Zuhause, mein Reisegefährte auf vier Rädern. Ja, er ist schon etwas in die Jahre gekommen, das gebe ich zu. Aber er läuft. Und ich liebe ihn. Auch wenn er hin und wieder mal in die Werkstatt muss, weil wieder eine Kleinigkeit kaputtgeht – so ist das eben mit alten Freunden. Als ich heute früh losgefahren bin, stand die Sonne noch relativ tief. Und genau das war der Moment, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Denn als das Sonnenlicht auf die Windschutzscheibe fiel,…
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Mein Plan für ein einfacheres Leben
Es gibt Zeiten, da wird einem ganz deutlich, wie voll das Leben geworden ist.Nicht unbedingt äußerlich. Sondern innerlich. Gedanken, Erwartungen, Termine, Dinge, die man mit sich rumschleppt.Und wenn man dann eine Woche lang bewusst hinschaut – wie wir es in den letzten Tagen gemacht haben – dann spürt man: Da darf sich etwas verändern. Diese Themenwoche Zurück zur Einfachheit war für mich nicht nur Inhalt – sie war Einladung. Zum Nachdenken, zum Innehalten, zum Sortieren.Falls Du nicht alle Folgen gehört oder gelesen hast, möchte ich Dir kurz die fünf Schritte dieser Woche zeigen – vielleicht entdeckst Du dabei etwas, das auch für Dich gerade wichtig ist: Wir haben begonnen mit…
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Zwischen Baumarkt, Mikrofon und dem Wunsch nach mehr Tiefe
Diese Woche war heftig. Und sie ist noch nicht vorbei. Heute ist Donnerstag. Ich bin heute früh wieder meine gewohnte Wäsche Tour gefahren – zwei Mal pro Woche liefere ich für die Wäscherei eines Seniorenheims. Das klingt schlicht, aber für mich ist das mehr als nur Transport. Es ist ein Teil meines Rhythmus, meiner Woche. Vielleicht sogar meiner Erdung. Und trotzdem merke ich: Diese Woche hat sich besonders dicht angefühlt. Nicht wegen eines einzelnen Ereignisses, sondern wegen der Fülle. Montag war Fahrdienst und Familienzeit. Dienstag und Mittwoch standen ganz im Zeichen unseres Vereins Zukunft Landwirtschaft. Wir planen gerade eine neue Anlage – diesmal mit einem Feststofffilter, den wir selbst entwickelt…
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Kleine Inseln im Alltag – Warum wir sie brauchen, um bei uns zu bleiben
Der Morgen ist meine Zeit. Ich bin Frühaufsteher, das wissen viele von euch. Und es gibt da ein kleines, tägliches Ritual, das mir wichtig ist: Ich mache mir einen Kaffee und setze mich auf unsere Terrasse. Nicht jeden Tag, nur dann, wenn es warm oder sonnig ist – aber gerade jetzt, im Frühling, ist es einfach wunderschön. Von dort aus schaue ich über Felder. Ich sehe, wie sich alles verändert. Wie der Landwirt die Felder bestellt. Wie die Natur sich von Tag zu Tag verändert. Ich sehe den Baum gegenüber, wo gerade Elstern ihr Nest bauen. Sie sind fleißig, laut und manchmal richtig komisch mit ihren merkwürdigen Lauten. Manchmal fliegt…
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Bewusst Nein sagen – Wie gesunde Grenzen das Leben leichter machen
Früher konnte ich kaum Nein sagen. Ich war jung, hilfsbereit, harmoniebedürftig – und immer bemüht, niemanden zu enttäuschen. Wenn mich jemand um etwas gebeten hat, dann habe ich meistens Ja gesagt. Auch wenn ich eigentlich keine Zeit hatte. Auch wenn es mir zu viel war. Auch wenn ich innerlich genau spürte: Das passt gerade nicht.Ich habe es trotzdem getan. Aus Angst, jemand könnte verletzt sein. Oder schlecht von mir denken. Aber je öfter ich gegen mein Bauchgefühl gehandelt habe, desto mehr habe ich gespürt: Das ist auf Dauer nicht gut. Nicht für mich – und nicht für den anderen.Denn ein Ja, das nicht ehrlich ist, ist kein Geschenk. Es ist…
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Zeit statt Zeug – Was wirklich bleibt
Es war ein ganz normaler Sonntag. Drei unserer Enkel waren bei uns, weil ihre Mama auf einer kleinen Feier war. Kein großes Event, kein besonderes Programm – einfach ein paar Stunden Familienzeit. Und irgendwann am Nachmittag stand mein Besuch bei meinen Eltern an. Sie sind hoch in den Jahren, und ich versuche, regelmäßig vorbeizuschauen. Ich fragte unseren ältesten Enkel, ob er Lust hätte mitzukommen. Er wollte. Also sind wir losgefahren. Etwa 45 Minuten einfach. Zeit im Auto, zu zweit. Kein Ziel, das man abhaken muss, kein Geschenk im Kofferraum – nur wir zwei. Und während wir so unterwegs waren, haben wir uns über alles Mögliche unterhalten. Mal ernst, mal locker.…
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Entrümpeln mit Herz – Was unser Leben leichter macht
Am 1. Mai waren wir wandern. Eine dieser Touren, bei denen der Weg das Ziel ist. Kein Gipfel, kein sportlicher Ehrgeiz – einfach draußen sein, Natur erleben, miteinander unterwegs sein. Jeder hatte seinen Rucksack dabei, und ich habe mir vorher genau überlegt, was ich einpacke. Nicht zu viel. Nur das Nötigste. Ich kenne das nämlich noch aus meiner Bundeswehrzeit: Es gibt kaum etwas Anstrengenderes, als mit einem überladenen Rucksack auf Tour zu sein. Irgendwann drücken die Gurte auf den Schultern, der Rücken beginnt zu schmerzen, und man merkt plötzlich: Der Rucksack bestimmt, wie sich der ganze Weg anfühlt. Nicht die Landschaft, nicht die Strecke – sondern das, was man mit…
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Episode 19: Im Schutz vor den Einschlägen: Oswalds Glaube im Feuerhagel
Der Geruch von verbranntem Benzin hing schwer in der Luft. Schimon hob vorsichtig den Kopf. Noch eben hatte das Maschinengewehrfeuer den Boden um ihn herum durchpflügt, hatte er die Einschläge so nah gespürt, dass jede Pore seines Körpers bebte. Jetzt war es stiller geworden, der Himmel klar, als wäre nichts geschehen. Doch das war nur Fassade. Vor ihm brannte der LKW lichterloh, eine schwarze, knisternde Silhouette aus Rauch und Flammen. Der Boden war aufgewühlt, überall lagen verkohlte Reste, zerrissene Metallteile, zerborstene Bretter. Oswald lag flach im Gras, den Kopf tief zwischen den Armen. Schimon war wie gelähmt. Die Hitze, der Lärm, die Wucht der Explosionen hallten noch immer in seinem…
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Wenn die Stille ruft: Die Sehnsucht nach Einfachheit
Es war einer dieser frühen Morgen, an denen ich schon vor dem Wecker wach war. Ich bin leise aufgestanden, hab mir einen Kaffee gemacht und mich auf unsere Terrasse gesetzt. Noch war alles ruhig. Die Straße leer, der Himmel bewölkt. Wilma kam angelaufen und wollte gestreichelt werden. Ich hatte das Handy bewusst drinnen gelassen, kein Radio, kein Podcast, kein „schnell noch etwas nachschauen“. Nur ich. Und dieser Moment. Und dann war sie plötzlich da – diese Sehnsucht. Nicht mit einem großen Knall, sondern eher wie ein feiner Hauch. Ein Gefühl von: Ich will einfach weniger. Mehr Ruhe. Mehr Klarheit. Mehr echtes Leben.Vielleicht kennst Du das. Dieses Bedürfnis, dass mal jemand…