Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan stellt sich gegen die NATO und verwies vor kurzem auf die militärischen Interventionen der Türkei in Karabach und Libyen. Er drohte damit, ähnliches auch gegenüber Israel zu tun. Bild: Archiv

In der vergangenen Woche gab es eine Kontroverse zwischen Israel und der Türkei, die zu heftigen Reaktionen führte. Der israelische Außenminister Israel Katz forderte sogar den Ausschluss der Türkei aus der NATO. Dies geschah, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Sitzung seiner regierenden Partei AKP am Montag (29. Juli) betonte, dass die Türkei Israel dazu bringen müsse, einen anderen Umgang mit den Palästinensern zu finden. Erdoğan verwies dabei auf die militärischen Interventionen der Türkei in Karabach und Libyen und drohte damit, ähnliches auch gegenüber Israel zu tun. Zudem blockiert die Türkei die Zusammenarbeit mit Israel innerhalb der NATO.

Die Folgeentscheidung der Türkei, einen Staatstrauertag auszurufen und ihre Solidarität mit der palästinensischen Sache zu bekunden, löste international kontroverse Reaktionen aus. Die türkische Botschaft in Israel setzte ihre Fahne symbolisch auf halbmast, um ihre Unterstützung für die palästinensischen Brüder zu zeigen. Präsident Erdoğan kondolierte Ismail Haniyeh und allen palästinensischen Märtyrern und sprach sein Beileid gegenüber dem palästinensischen Volk aus.

Die Reaktion Israels folgte prompt, als der stellvertretende Botschafter der Türkei zur Erteilung einer Rüge einbestellt wurde. Israels Außenminister Katz betonte, dass Israel keine Trauerbekundungen für einen als Mörder betrachteten Mann wie Ismail Haniyeh akzeptieren werde. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei sind seit dem Attentat vom 7. Oktober stark belastet und die Unterstützung der Türkei für die Hamas, eine als terroristisch eingestufte Organisation, hat diese Spannungen weiter verschärft.

Die Ermordung von Ismail Haniyeh in Teheran sorgte für eine zusätzliche Belastung der Beziehungen zwischen Israel, Iran und der Hamas. Israel hat sich bisher nicht zu der Tötung des Hamas-Führers geäußert, während die Hamas und der Iran Israel dafür verantwortlich machen. Die Türkei pflegt enge Beziehungen zur Hamas und hat diese in der Vergangenheit unterstützt.

Die internationale Gemeinschaft reagiert unterschiedlich auf die Konflikte zwischen Israel, der Hamas und der Türkei. Während einige Länder die Palästinenser unterstützen, verurteilen andere die Gewalt und den Terrorismus, der von diesen Gruppierungen ausgeht. Die Rolle der Türkei in diesem Konflikt wirft Fragen über ihre politische Agenda und ihre Verpflichtungen als Nato-Mitglied auf.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob es zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei kommen wird. Die Unterstützung terroristischer Organisationen bleibt ein heikles Thema in der internationalen Politik, und die beteiligten Länder müssen sorgfältig abwägen, wie sie sich in diesem Konflikt positionieren wollen.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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