Die Rettung von Qaid Farhan Alkadi ist ein wichtiger Erfolg für die israelischen Sicherheitskräfte und ein Zeichen für ihre Entschlossenheit, gegen Terrorismus und Entführungen vorzugehen. Bild: IDF

Die erfolgreiche Rettung des 52-jährigen Qaid Farhan al-Qadi aus der Geiselhaft durch die Hamas markiert einen weiteren wichtigen Erfolg für die israelischen Sicherheitskräfte im andauernden Konflikt im Nahen Osten. Al-Qadi, ein beduinischer Israeli und Vater von elf Kindern aus der Stadt Rahat, wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen während eines Angriffs gefangen genommen. Er arbeitete als Sicherheitsbeamter im Kibbuz Magen an der Grenze zum Gazastreifen und war einer von mehreren israelischen Arabern, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.

Die Rettungsoperation, die heute von der Eliteeinheit Shayetet 13, der 401. Brigade, Yahalom und Kräften des ISA unter dem Kommando der 162. Division durchgeführt wurde, fand in einem Tunnel in Gaza statt. Aufgrund der Sicherheitslage und der Geheimhaltung wurden keine weiteren Details über den genauen Ablauf der Operation bekanntgegeben. Allerdings wurde bestätigt, dass al-Qadi sich in einem stabilen medizinischen Zustand befindet und in ein Krankenhaus zur Untersuchung gebracht wurde. Seine Familie wurde sofort informiert und wird seitdem von der israelischen Armee betreut.

Dieser Einsatz ist Teil einer Serie von Militäroperationen, die auf die Befreiung von Geiseln abzielen, die seit dem 7. Oktober von der Hamas entführt wurden. Insgesamt konnten israelische Sicherheitskräfte seitdem acht Geiseln in vier verschiedenen Operationen lebend zurückbringen. Über 100 weitere Geiseln wurden im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens im November freigelassen, kurz nach Ausbruch des jüngsten Krieges zwischen Israel und der Hamas.

Die Rettung von Qaid Farhan al-Qadi steht in einer Reihe von Bemühungen, die durch den israelischen Geheimdienst und das Militär unternommen werden, um entführte Bürger zu befreien. Neben der Befreiung lebender Geiseln hat Israel auch die Leichen von sechs weiteren Geiseln geborgen, die während ihrer Gefangenschaft von der Hamas getötet wurden. Eine Untersuchung ergab, dass diese Geiseln erschossen worden waren.

Trotz dieser Erfolge schätzt Israel, dass sich noch mehr als 100 Geiseln in Gaza befinden, von denen mindestens 34 als tot gelten. Die Familien der Geiseln und ihre Unterstützer setzen sich weiterhin für einen Waffenstillstand und eine umfassende Freilassung aller verbleibenden Geiseln ein. Jedoch stocken die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas immer wieder, und der Fortschritt ist schleppend.

Das Geisel-Familien-Forum, das viele Familien der Entführten vertritt, betonte in einer Erklärung die Bedeutung der Rückkehr von al-Qadi: „Kaid’s Rückkehr nach Hause ist nichts weniger als ein Wunder. Aber wir dürfen nicht vergessen: Militärische Operationen allein können die verbleibenden 108 Geiseln, die bereits 326 Tage Misshandlung und Terror erlitten haben, nicht befreien. Ein ausgehandeltes Abkommen ist der einzige Weg nach vorn.“ Sie forderten die internationale Gemeinschaft auf, den Druck auf die Hamas aufrechtzuerhalten, um die verbleibenden Geiseln freizulassen.

Innerhalb Israels hat die Priorisierung der Geiselrettungen auch politische Spannungen ausgelöst. Der oberste Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, geriet in die Kritik, als er die Rettung von Geiseln als das „zentrale Kriegsziel“ bezeichnete, ohne gleichzeitig auf andere Ziele wie die Zerschlagung der Hamas und die Beseitigung von Sicherheitsbedrohungen einzugehen. Dies führte zu Auseinandersetzungen, insbesondere in den israelischen Medien, wo diese Äußerungen teils Premierminister Benjamin Netanjahu zugeschrieben wurden.

Die internationale Aufmerksamkeit für das Schicksal der Geiseln und ihrer Familien hat in den letzten Monaten zugenommen. Im Dezember reisten al-Qadis Bruder und Sohn nach Los Angeles, um vor einem Wandgemälde zu sprechen, das die Aufmerksamkeit auf die Geiseln lenken sollte. Dort trafen sie sich mit lokalen Beamten und muslimischen Führungspersönlichkeiten, um auf die Freilassung der Geiseln hinzuwirken. Während der Gefangenschaft von Qaid Farhan al-Qadi wurde ihm ein Enkel geboren, was die Rückkehr nach Hause umso emotionaler macht. Ein Bruder von al-Qadi sagte den israelischen Medien am Dienstag: „Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben, es ist besser als die Ankunft eines neuen Babys. Gott sei Dank, wir sind allen dankbar und hoffen, ihn bald gesund zu sehen.“

Die Rettung von al-Qadi und die anderen Befreiungsaktionen unterstreichen die Entschlossenheit Israels, gegen Entführungen vorzugehen. Gleichzeitig bleibt der Konflikt im Nahen Osten von großer Unsicherheit und ständigen Spannungen geprägt, die auch in Zukunft weitere Herausforderungen mit sich bringen werden.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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