Am vergangenen Mittwoch, den 26. Juni 2024, besuchte der Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), LTG Herzi Halevi, die laufende Brigadeübung der 55. Reservebrigade entlang der nördlichen Grenze Israels. Begleitet wurde er von hochrangigen Militärs wie dem Kommandeur des Nordkommandos, Generalmajor Ori Gordin, dem Kommandeur des Ground Forces Training Center, Brigadegeneral Kobi Heller, dem Kommandeur der 55. Brigade, Oberst Oded Ziman, sowie weiteren Kommandeuren.
Während der Übung trainierten die Soldaten der 55. Brigade unter extremen Bedingungen, um ihre Einsatzbereitschaft für mögliche Konflikte im Norden Israels zu erhöhen. Der Fokus lag auf dem Kampf in schwierigem und bergigem Gelände, der Koordination von Aktivierungsfeuer und dem Häuserkampf. Diese Trainingsszenarien sind besonders relevant, da das Terrain an der Nordgrenze sowohl durch seine Topografie als auch durch dichte urbane Gebiete gekennzeichnet ist, was spezifische taktische Herausforderungen mit sich bringt.
Der Generalstabschef nutzte den Besuch, um die Einsatzbereitschaft der Brigade zu überprüfen und sich persönlich ein Bild von der Effizienz und Effektivität der durchgeführten Manöver zu machen. Die Anwesenheit von hochrangigen Kommandeuren verdeutlicht die Bedeutung dieser Übungen für die Gesamtstrategie der israelischen Verteidigungskräfte.
Neben der 55. Reservebrigade besuchte LTG Halevi auch die 228. Reservebrigade, wo er eine umfassende Lagebeurteilung des Sektors durchführte und sich mit den Brigadekommandeuren austauschte. Diese Besprechungen dienen nicht nur der strategischen Planung und der Einschätzung der aktuellen Sicherheitslage, sondern auch der Koordination und Abstimmung zwischen verschiedenen Einheiten und Kommandostrukturen.
Eskalation der Lage im Norden
Der Besuch des Generalstabschefs fand vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden Sicherheitslage im Norden Israels statt. Am 27. Juni 2024 erklärte die libanesische Hisbollah-Miliz, sie habe erneut „Dutzende“ Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Diese Angriffe zielten laut Angaben der Miliz auf den wichtigsten Stützpunkt der Flugabwehr des Nordkommandos der israelischen Armee. Die IDF berichtete von insgesamt „rund 35 Raketenabschüssen“ und dem Start von zwei Drohnen aus dem Libanon.
Die Hisbollah erklärte zudem, vier ihrer Kämpfer seien bei diesen Auseinandersetzungen getötet worden. Die Miliz bezeichnete die Angriffe als Reaktion auf israelische Luftangriffe auf die Stadt Nabatäa und die Ortschaft Sohmor im Südlibanon. Laut der IDF wurden die meisten Raketen abgefangen, und es gibt bisher keine Berichte über Schäden an Menschen.
Approximately 35 launches were identified crossing from Lebanon. The IDF Aerial Defense Array successfully intercepted most of the launches. No injuries were reported. https://t.co/eRyG3LcfJN
— Israel Defense Forces (@IDF) June 27, 2024
Hintergrundinformationen zur Hisbollah und der Sicherheitslage
Die Hisbollah ist eine schiitische Miliz und politische Partei im Libanon, die maßgeblich vom Iran unterstützt wird. Sie gilt als eine der mächtigsten nichtstaatlichen Militärorganisationen weltweit und verfügt über ein umfangreiches Arsenal an Raketen und anderen Waffen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1982 hat die Hisbollah zahlreiche bewaffnete Konflikte mit Israel geführt, wobei der Libanonkrieg 2006 eine der intensivsten Auseinandersetzungen war.
Die Sicherheitslage an der israelisch-libanesischen Grenze ist seit Jahren angespannt. Regelmäßige Zwischenfälle und militärische Auseinandersetzungen prägen das Bild, und beide Seiten bereiten sich kontinuierlich auf mögliche Eskalationen vor. In diesem Kontext sind die Übungen der israelischen Reservebrigaden von entscheidender Bedeutung, um die Einsatzbereitschaft der Truppen auf einem hohen Niveau zu halten und auf mögliche Bedrohungen schnell und effektiv reagieren zu können.
Einschätzung und persönliche Meinung
Meiner Meinung nach hat Israel keine andere Möglichkeit mehr, um sich nachhaltig zu verteidigen, als einen groß angelegten Angriff durchzuführen. Die Terrororganisation Hisbollah schießt täglich Raketen auf das Hoheitsgebiet von Israel, sie missachtet die UN-Resolution 1701, und der Norden Israels ist schon lange nicht mehr bewohnbar. Die IDF muss reagieren, um ihre eigene Bevölkerung zu schützen. Leider sieht die Weltgemeinschaft hauptsächlich Israel als den Aggressor und macht das Opfer zum Täter.
Der Besuch des Generalstabschefs LTG Herzi Halevi bei der Brigadeübung der 55. Reservebrigade und der anschließenden Lagebeurteilung der 228. Reservebrigade unterstreicht die Bedeutung der Vorbereitung und Koordination der IDF in Anbetracht der aktuellen Bedrohungslage im Norden Israels. Angesichts der eskalierenden Spannungen mit der Hisbollah ist es von entscheidender Bedeutung, dass die israelischen Streitkräfte jederzeit bereit sind, auf mögliche Angriffe zu reagieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die intensiven Übungen und die hohen Anforderungen an die Truppen zeigen, dass die IDF bestrebt ist, ihre Verteidigungsfähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und auf einem hohen Niveau zu halten.
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