Premierminister Netanyahu steht inmitten einer der schwersten Krisen, die Israel je erlebt hat. Seine Entscheidungen mögen umstritten sein, doch sie sind geprägt von jahrzehntelanger Erfahrung und einem tiefen Verständnis der geopolitischen und sicherheitspolitischen Realitäten, mit denen Israel konfrontiert ist. Bild: GPO/Haim Zach

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat in den letzten Wochen mehrere entscheidende Maßnahmen angekündigt, die für die Sicherheit des Landes von großer Bedeutung sind. Diese Entwicklungen betreffen unter anderem den Bau einer Barriere an der Grenze zu Jordanien, die Bekämpfung des Waffenschmuggels und den Kampf gegen den Terrorismus, der vom Iran unterstützt wird. In seinen jüngsten Reden verdeutlichte Netanyahu, dass er inmitten der großen Herausforderungen, vor denen Israel steht, keine Alternativen zu diesen entschiedenen Schritten sieht.

Die wachsende Bedrohung aus Gaza und der Philadelphi-Korridor

Die jüngste Eskalation in Israel, insbesondere der grausame Terroranschlag vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Zivilisten getötet wurden, zeigt die existenzielle Bedrohung, die von terroristischen Gruppen wie der Hamas ausgeht. Netanyahu beschrieb diesen Angriff als den schlimmsten Akt der Barbarei gegen das jüdische Volk seit dem Holocaust. Hamas-Terroristen haben Männer geköpft, Frauen vergewaltigt und Babys lebendig verbrannt. Die Brutalität dieses Angriffs hat das gesamte Land tief erschüttert und verdeutlicht, dass die Bedrohung durch den Terrorismus, unterstützt durch den Iran, nicht nur die unmittelbaren Grenzgebiete betrifft, sondern ganz Israel gefährdet.

Netanyahu wies darauf hin, dass die Hamas ihre Waffen durch den sogenannten Philadelphi-Korridor zwischen Gaza und Ägypten schmuggelt. Diese Route wurde nach dem israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 zunehmend von terroristischen Gruppen genutzt, um Raketen, Munition und Waffen in das Gebiet zu bringen. Der Iran spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er die Terrororganisation Hamas mit finanziellen Mitteln, Waffen und militärischer Ausrüstung versorgt. Netanyahu erklärte, dass der Rückzug aus Gaza und die Aufgabe des Philadelphi-Korridors es dem Iran ermöglichte, Gaza erneut in eine gefährliche Terrorbasis zu verwandeln.

Die Bedeutung der Kontrolle über den Philadelphi-Korridor

Netanyahu betonte in seiner jüngsten Rede, dass die Kontrolle über den Philadelphi-Korridor von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit Israels ist. Dieser schmale Grenzstreifen zwischen Gaza und Ägypten war einst von israelischen Streitkräften kontrolliert, was den Waffenschmuggel effektiv verhinderte. Nach dem israelischen Rückzug wurde der Korridor jedoch durchlässig, und die Hamas konnte sich massiv aufrüsten.

Netanyahu stellte klar, dass eine Wiedererlangung der Kontrolle über diesen Korridor unabdingbar ist, um drei zentrale Kriegsziele zu erreichen: die Zerstörung der militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas, die Freilassung der israelischen Geiseln und die dauerhafte Verhinderung einer Bedrohung durch Gaza. Er warnte davor, dass ein erneuter Rückzug aus diesem Gebiet zu einer erneuten Aufrüstung der Hamas führen würde und die Bedrohung für Israel weiter ansteigen könnte.

Die geopolitische Lage Israels

Netanyahu nutzte seine Rede auch, um die geopolitische Lage Israels zu verdeutlichen. Viele Menschen betrachten Israel als eine regionale Großmacht, doch in Wirklichkeit ist es ein winziger Staat, der von feindlich gesinnten Nachbarn umgeben ist. Der Premierminister erklärte, dass Israel nur etwa ein Zehntel Prozent der Fläche der arabischen Welt einnimmt und an seiner engsten Stelle lediglich 50 Meilen breit ist. Gaza liegt in unmittelbarer Nähe zu Israels größten Städten, darunter Tel Aviv, Jerusalem und Beer-Sheva.

Die geografische Nähe zu den von Hamas kontrollierten Gebieten bedeutet, dass jeder Waffenschmuggel und jede Aufrüstung eine direkte und unmittelbare Bedrohung für das israelische Kernland darstellt. Netanyahu betonte, dass Israel keine andere Wahl hat, als seine Grenzen mit allen Mitteln zu schützen und sicherzustellen, dass die Hamas keine neuen Waffen erhält.

Der Iran als Drahtzieher des Terrors

Ein zentrales Thema in Netanyahus Reden ist die Bedrohung durch den Iran, den er als Anführer einer „Achse des Bösen“ beschreibt. Der Iran nutzt seine Stellvertreter in Gaza, im Libanon und anderswo, um Israel militärisch unter Druck zu setzen. Ohne die Unterstützung des Iran wäre die Hamas nicht in der Lage, sich derart aufzurüsten und solche verheerenden Anschläge wie den vom 7. Oktober durchzuführen.

Netanyahu machte deutlich, dass der Kampf gegen den Terrorismus in Gaza untrennbar mit dem Kampf gegen den Iran verbunden ist. Der Iran versucht, über seine Stellvertreter Israel in eine tödliche Umklammerung zu bringen, und Netanyahu warnte, dass der Iran auch weiterhin bestrebt ist, Atomwaffen zu erwerben. Seine Maßnahmen zur Eindämmung des iranischen Einflusses sind daher nicht nur eine Verteidigung Israels, sondern auch eine vorbeugende Maßnahme gegen die nukleare Bedrohung.

Die internationale Gemeinschaft und die Herausforderung des Rückzugs

Netanyahu sprach in seiner Rede auch die internationale Kritik an Israels militärischen Aktionen an. Es gibt immer wieder Forderungen, Israel solle sich aus Gaza zurückziehen, doch Netanyahu erinnerte daran, dass solche Rückzüge in der Vergangenheit oft zu einer Verschlechterung der Sicherheitslage geführt haben. Ein erneuter Rückzug würde es der Hamas ermöglichen, sich neu zu formieren und die Waffenlieferungen aus dem Iran ungestört fortzusetzen.

Die internationalen Erwartungen an Israel, nach einer solchen brutalen Attacke wie am 7. Oktober Zugeständnisse zu machen, seien unrealistisch und gefährlich. Ein Rückzug aus dem Philadelphi-Korridor würde es der Hamas ermöglichen, ihre Angriffe zu intensivieren und noch mehr Geiseln zu nehmen. Netanyahu betonte, dass Israel nicht bereit ist, solche Kompromisse einzugehen, da sie langfristig nur zu mehr Gewalt und Instabilität führen würden.

Ein unverzichtbarer Kurs für Israels Sicherheit

Premierminister Netanyahu steht inmitten einer der schwersten Krisen, die Israel je erlebt hat. Seine Entscheidungen mögen umstritten sein, doch sie sind geprägt von jahrzehntelanger Erfahrung und einem tiefen Verständnis der geopolitischen und sicherheitspolitischen Realitäten, mit denen Israel konfrontiert ist. Der Bau einer Barriere an der jordanischen Grenze, die Kontrolle über den Philadelphi-Korridor und die klare Haltung gegenüber dem Iran sind Maßnahmen, die darauf abzielen, Israels Überleben in einer zunehmend feindlichen Region zu sichern.

Netanyahu weiß, dass es für Israel keine einfachen Lösungen gibt. In einer Welt, in der Israel von feindlichen Kräften umgeben ist, die seine Existenz in Frage stellen, muss die Sicherheit des Landes oberste Priorität haben. Während er oft im Kreuzfeuer der Kritik steht, bleibt er entschlossen, Israel vor den wachsenden Bedrohungen zu schützen. Es gibt keine Alternative zu diesem entschlossenen Kurs – weder für Netanyahu noch für Israel.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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