Diese Mitglieder der Eliteeinheit Radwan Force wurden durch die IDF eliminiert. Grafik: IDF

Es gibt Momente in der Geschichte, da stehen Nationen vor existenziellen Herausforderungen, die nur durch entschlossenes Handeln bewältigt werden können. Israel befindet sich derzeit in einem solchen Moment – und zwar im Krieg gegen die Hisbollah. Die Realität dieses Krieges ist schwer zu übersehen: tägliche Raketenangriffe, versuchte Infiltrationen, die Ermordung unschuldiger Zivilisten und eine andauernde Bedrohung, die jeden Tag neues Leid bringt. Doch inmitten dieser schrecklichen Realität müssen wir uns die Frage stellen: Ist es legitim, den Angreifer in einem Krieg zu schwächen oder gar zu vernichten?

Aus meiner Sicht ist die Antwort darauf klar. Ja, es ist legitim. Israel verteidigt sich gegen eine Terrororganisation, deren erklärtes Ziel es ist, Israel zu zerstören und seine Bürger zu töten. Hisbollah ist nicht einfach nur eine politische Gruppe, sie ist eine militärisch hochgerüstete Kraft, die sich in den letzten Jahrzehnten als direkter Feind Israels positioniert hat. Mit iranischer Unterstützung ist die Hisbollah zu einer der gefährlichsten Bedrohungen für den Nahen Osten geworden. Ihre Strategie ist perfide: Raketenangriffe aus dem Libanon, unter Nutzung der Zivilbevölkerung als Schutzschild, Infiltrationen über die Grenze und der gezielte Einsatz von Terror gegen israelische Zivilisten.

Der jüngste Schlag der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) gegen die Führungsriege der Hisbollah war ein klarer und gezielter Schritt, um die Führung und Struktur dieser Terrororganisation zu schwächen. Ibrahim Aqil, der Kommandant der Radwan-Einheit, und viele seiner engsten Vertrauten wurden bei einem präzisen Luftschlag in Beirut getötet. Diese Radwan-Einheit war verantwortlich für zahlreiche Angriffe auf israelisches Territorium, darunter den geplanten Vorstoß, die Galiläa-Region zu erobern und dort Massaker an der Zivilbevölkerung zu verüben – ähnlich dem, was wir leider am 7. Oktober durch die Hamas erlebt haben.

Doch trotz der militärischen Erfolge Israels in diesem Krieg bleibt eine Tatsache bestehen: Es liegt in der Hand der Hisbollah, diesen Krieg zu beenden. Sie müssen lediglich aufhören, Raketen auf Israel abzufeuern und sich aus der entmilitarisierten Zone zurückziehen, wie es in der UN-Resolution 1701 klar festgelegt ist. Diese Resolution, die nach dem zweiten Libanonkrieg 2006 verabschiedet wurde, fordert die vollständige Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon – einschließlich der Hisbollah – und deren Rückzug hinter die „Blaue Linie“. Doch seitdem hat die Hisbollah diese Resolution mehrfach gebrochen und ihre militärische Präsenz im Südlibanon weiter verstärkt.

Was die Hisbollah und die Hamas verbindet, ist nicht nur ihr Hass auf Israel, sondern auch ihre Bereitschaft, ihre eigene Bevölkerung als Geisel zu halten. Die Hisbollah operiert aus dicht besiedelten Gebieten heraus und riskiert so bewusst das Leben libanesischer Zivilisten. Bei jedem Schlag gegen die Hisbollah ist die Gefahr von zivilen Opfern groß, da die Terrororganisation ihre militärische Infrastruktur in Wohngebieten versteckt. Genau das haben wir in Beirut gesehen: Die Hisbollah-Kommandeure haben sich in einem Wohngebäude getroffen, das sie als Deckmantel für ihre Aktivitäten nutzten. Doch Israel hat sich dazu entschlossen, diese Bedrohung direkt anzugehen – und das mit chirurgischer Präzision.

Ähnliches gilt für die Hamas im Gazastreifen. Auch sie könnten den Krieg sofort beenden, indem sie alle Geiseln freilassen und den Beschuss auf israelische Städte und Dörfer einstellen. Doch stattdessen setzen sie auf Eskalation und setzen das Leben unschuldiger Zivilisten – sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite – aufs Spiel. Es ist ein perfides Spiel, bei dem Zivilisten als Schachfiguren in einem grausamen Machtkampf missbraucht werden. Die Hamas hat gezeigt, dass sie wenig Interesse an der Verbesserung der Lebensbedingungen der Palästinenser hat, sondern vielmehr auf Terror und Gewalt setzt, um ihre politischen Ziele zu erreichen.

Nun könnte man fragen: Warum reagiert Israel nicht mit Zurückhaltung? Warum sucht sie nicht den diplomatischen Weg? Die Wahrheit ist, dass Israel seit Jahrzehnten unermüdlich nach einer diplomatischen Lösung gesucht hat. Die Friedensbemühungen in den letzten Jahrzehnten haben immer wieder gezeigt, dass es Israel war, das bereit war, Kompromisse einzugehen. Doch die Terrororganisationen, seien es die Hisbollah oder die Hamas, haben immer wieder bewiesen, dass sie nicht an Frieden interessiert sind, sondern einzig und allein an der Vernichtung Israels.

Terrorist Ibrahim Aqil durch die IDF eliminiert – Ein legitimer Verteidigungskampf Israels
Die Führungsspitze der Terrororganisation Hisbollah. Grafik: IDF

In diesem Kontext ist es vollkommen legitim und notwendig, dass Israel seine Feinde schwächt, wenn nicht sogar vernichtet. Denn die Sicherheit der israelischen Bürger steht an erster Stelle. Kein Land der Welt würde tatenlos zusehen, wenn seine Städte täglich mit Raketen beschossen und seine Bürger ermordet würden. Die Hisbollah und die Hamas haben die Wahl, diesen Krieg zu beenden. Sie können sich aus den entmilitarisierten Zonen zurückziehen, ihre Waffen niederlegen und den Beschuss einstellen. Doch solange sie das nicht tun, wird Israel das Recht und die Pflicht haben, sich zu verteidigen.

Wer war Ibrahim Aqil

Ibrahim Aqil war ein hochrangiger Kommandeur innerhalb der libanesischen Terrororganisation Hisbollah und spielte eine zentrale Rolle in deren militärischer Führung. Als Kopf der Radwan-Einheit, der Elitekampfeinheit der Hisbollah, war Aqil maßgeblich für die Planung und Durchführung von Angriffen auf Israel verantwortlich. Sein Name ist eng mit der langjährigen Strategie der Hisbollah verbunden, die die sogenannte „Eroberung der Galiläa“ als eines ihrer Hauptziele definiert hat – ein Plan, der vorsah, israelisches Territorium im Norden des Landes zu infiltrieren, israelische Gemeinden zu besetzen und dort Massaker an der Zivilbevölkerung zu verüben. Aqil war einer der führenden Köpfe hinter diesen Terrorplänen und war tief in die militärischen Operationen der Hisbollah verstrickt, die auf die Zerstörung Israels abzielen.

Seine Karriere bei der Hisbollah begann bereits in den 1980er Jahren, als er sich den Reihen der schiitischen Miliz anschloss. Über die Jahre hinweg stieg er in der Hierarchie der Organisation auf und wurde ein Schlüsselakteur in der Jihad-Rat, dem höchsten militärischen Führungsgremium der Hisbollah. Aqil war nicht nur für die militärischen Operationen im Libanon verantwortlich, sondern auch für Anschläge auf internationale Ziele. Besonders berüchtigt ist seine Beteiligung an den Bombenanschlägen auf die US-Botschaft in Beirut im Jahr 1983, bei dem 63 Menschen starben, sowie auf die US-Marinekasernen, die im selben Jahr 241 US-Soldaten das Leben kosteten. Diese Anschläge machten ihn zu einem der meistgesuchten Terroristen der Welt, und die US-Regierung setzte eine Belohnung von sieben Millionen Dollar für Hinweise aus, die zu seiner Ergreifung führen könnten.

Terrorist Ibrahim Aqil durch die IDF eliminiert – Ein legitimer Verteidigungskampf Israels
Ibrahim Aqil war einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Die US-Regierung setzte eine Belohnung von sieben Millionen Dollar für Hinweise aus. Grafik: U.S. Department of State

In den letzten Jahren konzentrierte sich Aqil verstärkt auf die Modernisierung und den Ausbau der militärischen Fähigkeiten der Hisbollah im Süden des Libanon, insbesondere entlang der israelischen Grenze. Er war maßgeblich daran beteiligt, die Bodenoperationen der Hisbollah zu koordinieren, indem er die Radwan-Einheit aufstockte und deren Infiltrationsstrategien perfektionierte. Aqils Tod bei einem gezielten israelischen Luftangriff ist ein bedeutender Schlag für die Hisbollah, da er nicht nur ein erfahrener Stratege, sondern auch eine Symbolfigur des militärischen Kampfes gegen Israel war. Sein Verlust wird die Führung und Schlagkraft der Hisbollah erheblich schwächen.

Hintergrundinformationen zur Hisbollah und Hamas

Die Hisbollah, gegründet 1982 während des Libanonkrieges, ist eine vom Iran unterstützte schiitische Miliz und politische Partei, die ihren Einfluss auf den Libanon und den Nahen Osten ausdehnt. Sie ist in weiten Teilen der internationalen Gemeinschaft als Terrororganisation eingestuft, darunter von den USA, Israel, Kanada und Großbritannien. Die Radwan-Einheit, eine Eliteeinheit der Hisbollah, ist verantwortlich für militärische Operationen und Angriffe auf Israel. Ihr Ziel ist es, wie seit einigen Tagen bekannt, die israelische Grenze zu durchbrechen, um israelisches Territorium zu besetzen und Massaker anzurichten.

Die Hamas, eine sunnitisch-islamistische Organisation, entstand 1987 während der ersten Intifada. Ihr erklärtes Ziel ist die Zerstörung Israels und die Errichtung eines islamischen Staates in den palästinensischen Gebieten. Auch sie nutzt zivile Gebiete als Schutzschild und führt von dort aus Angriffe auf israelisches Territorium durch. Seit dem Beginn des Konflikts hat sie immer wieder auf Terror gesetzt, anstatt konstruktive politische Lösungen zu suchen.

Israel befindet sich im Krieg – nicht aus eigener Wahl, sondern weil es sich gegen diejenigen verteidigen muss, die sein Existenzrecht leugnen. In einem solchen Krieg ist es legitim, den Angreifer zu schwächen, zu zerschlagen und, wenn nötig, zu vernichten. Die Verantwortung für das Ende dieses Krieges liegt in den Händen der Hisbollah und Hamas. Sie müssen nur ihre Waffen niederlegen und den Weg des Friedens wählen. Doch solange sie das nicht tun, bleibt Israel nichts anderes übrig, als sich zu verteidigen – entschlossen, aber immer im Rahmen des Völkerrechts.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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