IDF-Soldaten haben in einer Moschee im Herzen eines zivilen Viertels im Südlibanon Granatwerfer, schultergestützte Raketen, RPGs, Kampfwesten, Kornet-Raketen und andere Waffen der Hisbollah gefunden. Bild: IDF

Die IDF hat in einer Moschee in einem zivilen Viertel Waffen gefunden, die von der Hisbollah dort gelagert wurden. Dieser Fund wirft Fragen auf: Wie lässt sich der Missbrauch eines heiligen Ortes mit dem Glauben derjenigen vereinbaren, die diese Taten begehen? Ein persönlicher Kommentar darüber, wie der Islam als Religion des Friedens vor Missbrauch geschützt werden sollte.

Die IDF hat in einer Moschee in einem zivilen Viertel einer Ortschaft einen erschreckenden Fund gemacht: Inmitten eines vermeintlich heiligen Ortes wurden Waffen gefunden, die dort durch die Hisbollah gelagert wurden. Auf dem Bild, das ich zu diesem Artikel veröffentlichen habe, sind Granatwerfer, schultergestützte Raketen, RPGs, Kampfwesten, Kornet-Raketen und andere Waffen zu sehen – ein ganzes Arsenal, versteckt in einem Gebäude, das eigentlich ein Ort des Gebets und der Besinnung sein sollte.

Was mich bei all dem nicht loslässt, ist die Frage: Wie können die Hisbollah-Terroristen, die sich selbst als gläubige Muslime bezeichnen, solche Taten mit ihrem Glauben vereinbaren? Die Moschee ist für Muslime ein heiliger Ort. Sie dient dem Gebet, der Zuflucht, der Gemeinschaft – und nicht der Kriegsvorbereitung. Was lehrt der Islam eigentlich über Krieg und den Einsatz von Gewalt? Der Islam kennt das Konzept des Dschihad, das oft falsch verstanden oder missbraucht wird. Es gibt unterschiedliche Formen des Dschihad, wobei der sogenannte „große Dschihad“ den inneren Kampf zur Verbesserung des eigenen Charakters beschreibt, während der „kleine Dschihad“ den bewaffneten Kampf unter bestimmten Bedingungen umfasst. Dieser darf jedoch niemals gegen unschuldige Zivilisten oder an heiligen Orten wie Moscheen geführt werden. Der Missbrauch einer Moschee für kriegerische Zwecke widerspricht den Grundsätzen des Islam, der auf Frieden, Gerechtigkeit und Schutz der Unschuldigen basiert. Gehört die Täuschung zum Glauben dazu? Gehört es somit zum Islam dazu, dass der Zweck die Mittel heiligt?

Ich habe schon verstanden, dass es im Islam verschiedene Strömungen gibt und unterschiedliche Meinungen. Es gab bei uns hier in Deutschland auch Moscheen, wo nachweislich die ISIS gefördert wurde oder zu Terror aufgerufen wurde. Erst vor nicht allzu langer Zeit wurde eine Moschee durch Behörden geschlossen. Ein Beispiel ist die Al-Nur-Moschee in Berlin, die aufgrund extremistischer Aktivitäten ins Visier der Behörden geriet. Doch kann ich nicht nachvollziehen, dass friedliebende Muslime nicht klar Stellung beziehen. Gerade in Bezug auf den Krieg in Israel.

Der Islam wird häufig als eine „Religion des Friedens“ bezeichnet. Viele Muslime weltweit betonen, dass der Glaube auf Frieden, Respekt und Gemeinschaft ausgerichtet ist. Doch wenn ich solche Berichte lese und sehe, wie Moscheen – heilige Stätten – für Terrorzwecke missbraucht werden, frage ich mich, wie das mit diesem Friedensanspruch vereinbar ist. Wie stehen andere Muslime dazu, wenn sie solche Berichte hören? Fühlen sie sich durch diese Taten nicht in ihrem Glauben verletzt, wenn sie sehen, wie das Symbol ihres Glaubens missbraucht wird? Oder gibt es tatsächlich eine Rechtfertigung dafür, die ich nicht verstehe?

Es wäre ein starkes Zeichen, wenn Muslime weltweit aufstehen würden, um gegen diesen Missbrauch ihrer Religion zu protestieren. Es wäre ein Zeichen der Solidarität mit den wahren Werten des Islam, ein Zeichen für Frieden und gegen den Terror. Doch was wir in der Realität erleben, sind häufig Pro-palästinensische Proteste, die eine einseitige Perspektive vermitteln. Wo sind die Stimmen der Muslime, die sich klar gegen den Terror und die Missachtung ihrer heiligen Stätten aussprechen?

Ich glaube fest daran, dass der Islam nicht für Gewalt und Terror steht. Aber umso wichtiger ist es, dass die Mehrheit der friedlichen Muslime dies laut und deutlich macht. Wenn das nicht geschieht, wird es immer Menschen weltweit geben, die den Islam gänzlich ablehnen, weil sie zu der Überzeugung kommen, dass der Islam nur Zerstörung und Terror möchte – nicht zuletzt die Weltherrschaft und Unterdrückung. Es geht darum, die Religion vor denjenigen zu schützen, die sie für ihre eigenen, gewalttätigen Zwecke missbrauchen. Es geht darum, ein klares Zeichen zu setzen: Nicht in unserem Namen.

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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