Es ist längst bekannt, dass sowohl Hamas als auch Hisbollah einen Propagandakrieg führen. Sie sind nicht nur militärisch aktiv, sondern setzen auch gezielt falsche Informationen ein, um Israel international zu diskreditieren. Bild: Archiv

Liebe Leser,

es fällt mir schwer, die Art und Weise, wie die deutschen Medien den aktuellen Krieg zwischen Israel und den Terrororganisationen Hamas und Hisbollah darstellen, nachzuvollziehen. Inmitten dieses tragischen Konflikts fällt immer wieder auf, dass die Berichterstattung, die in renommierten Medien wie Spiegel, Tagesschau oder Zeit erfolgt, oft eine bestimmte Struktur verfolgt, die auf den ersten Blick neutral wirken mag, bei näherer Betrachtung jedoch eine problematische Verzerrung der Fakten darstellt. Schauen wir uns diese Berichterstattung einmal genauer an.

Die typischen Schlagzeilen: „Nach palästinensischen Angaben…“

Eine auffällige Formulierung, die wir immer wieder lesen, lautet: „Nach palästinensischen Angaben…“. Oft sind dies die ersten Worte eines Artikels, wenn es um Angriffe der IDF (Israel Defense Forces) geht. Diese Formulierung hinterlässt beim Leser einen unmittelbaren Eindruck: Es gab Opfer, und die ersten Zahlen kommen aus dem palästinensischen Umfeld – häufig von der Hamas oder dem Gesundheitsministerium in Gaza. Obwohl diese Quellen bekannt dafür sind, übertriebene oder gar falsche Zahlen zu verbreiten, schaffen es diese Informationen in die Hauptüberschrift oder an den Anfang der Nachricht.

Die Manipulation liegt in der Reihenfolge und Gewichtung der Information. Der erste Eindruck bleibt oft haften, besonders wenn dramatische Zahlen oder Schilderungen zu zivilen Opfern im Raum stehen. Erst am Ende des Artikels wird dann die israelische Position genannt. Und häufig ist dies nur eine vage Verteidigung oder Klarstellung, die nicht die gleiche emotionale Wirkung entfaltet wie die initiale Darstellung. Es ist psychologisch erwiesen, dass Menschen sich eher an die ersten Informationen erinnern, die sie wahrnehmen, was hier gezielt genutzt wird.

Ein aktuelles Beispiel: Das Krankenhaus in Gaza

Ein besonders markantes Beispiel dafür war der Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza im Oktober 2023. Die ersten Schlagzeilen weltweit berichteten: „Hunderte Tote nach Angriff auf Krankenhaus, palästinensische Behörden melden…“. Dies hinterließ beim Leser sofort den Eindruck, dass Israel dieses Krankenhaus bombardiert hätte und Hunderte unschuldiger Zivilisten getötet wurden. Was später jedoch deutlich wurde, war, dass es wahrscheinlich eine fehlgeleitete Rakete der Hamas war, die dieses tragische Ereignis verursachte. Doch diese Klarstellung kam viel zu spät und erreichte die Menschen nicht mehr in der gleichen Eindringlichkeit wie die ursprüngliche Nachricht.

Propaganda als Waffe im Medienkrieg

Es ist längst bekannt, dass sowohl Hamas als auch Hisbollah einen Propagandakrieg führen. Sie sind nicht nur militärisch aktiv, sondern setzen auch gezielt falsche Informationen ein, um Israel international zu diskreditieren. Während sich Israel bemüht, so transparent wie möglich zu agieren und auch zivile Opfer bei eigenen Operationen nicht leugnet, veröffentlichen Hamas-nahe Quellen immer wieder übertriebene Opferzahlen oder falsche Schilderungen. Das Ziel dieser Desinformation ist klar: Israel soll als Aggressor dargestellt werden, der wahllos Zivilisten tötet.

Die deutschen Medien greifen diese Informationen jedoch oft ungeprüft auf. Obwohl es immer wieder Hinweise darauf gibt, dass die Zahlen und Angaben der Hamas mit Vorsicht zu genießen sind, erscheinen sie in den Nachrichten, als wären sie die unumstößliche Wahrheit. Eine kurze Anmerkung, dass diese Zahlen „nicht unabhängig überprüfbar“ seien, wirkt eher wie eine Alibi-Erklärung, während die emotionale Wirkung der Nachricht längst ihre Kraft entfaltet hat.

Warum geschieht das?

Die Frage, die sich stellt, ist: Warum verhalten sich deutsche Medien so? Sicherlich geht es teilweise um Schnelligkeit. Nachrichtenagenturen greifen oft die ersten verfügbaren Informationen auf, um möglichst schnell berichten zu können. Doch angesichts der Tatsache, dass es sich bei Hamas und Hisbollah um bekannte Terrororganisationen handelt, sollte mehr Vorsicht geboten sein. Es wäre nur fair, beide Seiten mit der gleichen Skepsis zu betrachten und nicht automatisch die Version einer Seite als Fakt zu präsentieren.

Leider lässt sich auch vermuten, dass ein Teil dieser Berichterstattung ideologisch gefärbt ist. Der Nahostkonflikt ist seit Jahrzehnten ein politisch und emotional aufgeladenes Thema, und oft haben Medienmacher, bewusst oder unbewusst, eine eigene Agenda oder neigen zu einem Narrativ, das in den vergangenen Jahren zunehmend pro-palästinensisch geworden ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Kritik an Israel nicht gerechtfertigt sein kann – aber diese sollte auf überprüfbaren Fakten basieren und nicht auf Propaganda, die von terroristischen Gruppen verbreitet wird.

Die Verantwortung der Medien

Es ist die Aufgabe seriöser Medien, Fakten zu hinterfragen und sich nicht von emotionalen Schlagzeilen leiten zu lassen. In Zeiten, in denen Propaganda und Falschinformationen als Waffen eingesetzt werden, müssen Journalisten umso kritischer und vorsichtiger vorgehen. Es reicht nicht, die palästinensische Sichtweise als erste Nachricht zu verbreiten und die israelische Antwort nur beiläufig zu erwähnen. Eine ausgewogene Berichterstattung erfordert, beide Seiten mit der gleichen Sorgfalt zu behandeln und zu prüfen, ob die vorliegenden Informationen überhaupt der Wahrheit entsprechen.

Zum Abschluss möchte ich an die Verantwortung appellieren, die wir als Leser und Konsumenten von Nachrichten tragen. Es ist wichtig, Berichte immer kritisch zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und sich bewusst zu machen, dass in einem Konflikt wie diesem die Wahrheit oft das erste Opfer ist. Besonders in einem Propagandakrieg, in dem es nicht nur um militärische, sondern auch um moralische Siege geht, muss man wachsam sein, um nicht selbst Teil eines Manipulationsspiels zu werden.

Liebe Grüße,
Schimon

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Von Peter Winkler

Peter Winkler ist Aquaponiker, Coach und Blogger. Sein theologisches Studium war die Basis für eine langjährige Tätigkeit in der sozialen Arbeit. Seit 2012 beschäftigt er sich mit der Aquaponik. Durch seine Expertise entstanden mehrere Produktionsanlagen im In.- und Ausland. Mit dem Blog "Schimons Welt" möchte er die Themen teilen, die ihn bewegen und damit einen Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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