Haselnüsse aus Deutschland: Vom Nischenprodukt zur Zukunftskultur
Der Anbau heimischer Nüsse erlebt in Deutschland langsam, aber stetig einen Aufschwung. Lange galt die Haselnuss als Randkultur, doch das ändert sich. Immer mehr Landwirte entdecken das Potenzial der kleinen Kraftpakete – nicht nur wegen der steigenden Nachfrage, sondern auch, weil sich die klimatischen Bedingungen zunehmend als günstig erweisen. Hasel- und Walnüsse mögen Wärme, und durch angepasste Bewässerungssysteme und nachhaltige Anbaumethoden wird ihr Anbau auch hierzulande rentabler.
In Deutschland werden jedes Jahr über 60.000 Tonnen Haselnusskerne verzehrt, doch rund 95 Prozent stammen bislang aus dem Ausland. Projekte wie das Thüringer Innovationsprojekt Inno-Hasel zeigen, dass es auch anders geht. Zwischen 2018 und 2025 testeten vier landwirtschaftliche Betriebe gemeinsam mit der Universität Kassel verschiedene Haselnusssorten. Besonders die Sorte Juningia erwies sich als robust und attraktiv – sie war am wenigsten anfällig für Schädlinge und bestach durch ihre rötliche Laubfärbung.
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Regionalität als Chance für die Landwirtschaft
Bis die neu gepflanzten Anlagen ihren Vollertrag liefern, dauert es acht Jahre – Geduld, die sich langfristig lohnen dürfte. Denn regionale Nüsse punkten mit kurzen Transportwegen, Frische und Transparenz in der Produktion. Angesichts wachsender Sensibilität der Verbraucher für Regionalität und Nachhaltigkeit könnten heimische Haselnüsse schon bald mehr sein als nur ein Nischenprodukt: ein Symbol für bewussten Genuss und eine zukunftsfähige Landwirtschaft.


