Hunde, Steuern und Gerechtigkeit – ein Morgengedanke mit Wilma
Heute Morgen habe ich mit einem Kaffee in der Hand einen kleinen Short fertiggestellt. Nichts Weltbewegendes – einfach ein kurzer Clip von unserer Wilma. Unsere kleine Hündin, die eigentlich der Hund meiner Frau ist. Ich war ja ursprünglich dagegen, wieder einen Hund anzuschaffen. Wir hatten schon einige. Aber am Ende hat sich Dany durchgesetzt. Und ehrlich gesagt – zum Glück. Wilma bringt uns jeden Tag zum Lachen.
Meist geht Dany mit ihr spazieren. Wenn ich mal einspringe, merke ich wieder, was so ein Spaziergang eigentlich alles bedeutet. Nicht nur frische Luft, sondern auch: Beutel nicht vergessen. Ihr kennt das. Diese kleinen schwarzen oder bunten Rollen, die an jeder Ecke hängen. Mal voll, mal leer. Und irgendwo darunter ein Mülleimer. Ich habe immer ein paar auf Vorrat – man weiß ja nie.
Während ich also heute früh den kurzen Film von Wilma bearbeitet habe, kam mir ein Gedanke. Ich hatte gerade Zahlen gelesen: 430 Millionen Euro Hundesteuer haben die Städte und Gemeinden im Jahr 2024 eingenommen. Ein Rekordwert. 2,2 % mehr als im Jahr davor. Und im Vergleich zu 2014 sind das fast 40 % mehr Einnahmen. Ganz schön viel Geld für kleine Beutel, Mülleimer und Hundekotstationen.
Natürlich kostet das alles. Die Beutel, die Entsorgung, die Reinigung. Aber ich frage mich: Deckt die Hundesteuer wirklich nur diese Kosten? Oder verdient der Staat am Ende auch ganz ordentlich daran? Wenn ich sehe, wie regelmäßig die Boxen gefüllt werden und wie viele Hunde es inzwischen gibt, dann wird mir klar – das ist ein richtiges Geschäft geworden.
Und dann kam mir der nächste Gedanke. Was ist eigentlich mit den Pferden? Ich sehe hier bei uns immer wieder Reiter auf den Wegen. Und nicht selten bleiben da große Spuren zurück – nennen wir es mal höflich „Hinterlassenschaften“. Ich habe neulich nachgelesen: In ganz Hessen gibt es nur eine einzige Kommune, die noch eine Pferdesteuer erhebt – Schlangenbad. Die meisten Städte haben sie längst abgeschafft.
Das ist doch irgendwie seltsam. Ein Hund, der einen kleinen Haufen hinterlässt, kostet Steuern, Beutel, Entsorgung. Ein Pferd, das einen ganzen Fladen auf der Straße hinterlässt, kostet – nichts.
Mir geht’s gar nicht darum, hier einen Feldzug gegen Pferdehalter zu starten. Aber wenn wir über Gerechtigkeit sprechen, dann sollten solche Dinge ruhig mal auf den Tisch. Warum sollen nur die Hundehalter die Kommunen unterstützen? Vielleicht wäre es fairer, wenn auch andere Tierhalter einen kleinen Beitrag leisten.
Denn seien wir ehrlich: die Hundesteuer ist längst mehr als nur eine Abgabe für Beutel und Mülleimer. Sie ist eine Einnahmequelle. Und die wächst Jahr für Jahr.
Ich finde, das darf man ruhig mal hinterfragen. Nicht, weil ich mich über die Steuer aufrege – sondern, weil es gut ist, hinzuschauen, wo unser Geld eigentlich bleibt.


