Weizenpreise stagnieren – Konkurrenz aus Russland und Argentinien bremst Markt
Die Weizenpreise in Europa treten derzeit auf der Stelle. Am Terminmarkt Euronext pendelt der Dezemberweizen weiter um die Marke von 190 Euro pro Tonne und notierte zuletzt leicht im Minus bei 188,75 Euro. Laut der Plattform agrarheute beobachten Händler zwar eine etwas lebhaftere Exportnachfrage nach europäischem Weizen, doch hohe Ernteprognosen aus Russland und Argentinien verhindern bislang jede echte Preiserholung. Analysten rechnen mit einer Rekordernte in Argentinien von bis zu 23 Millionen Tonnen, während Russland seine Prognose von 135 Millionen Tonnen Getreide – davon 90 Millionen Tonnen Weizen – bestätigt hat.
Mich persönlich interessiert diese Entwicklung besonders, weil wir uns im Verein Zukunft Landwirtschaft e.V. gerade intensiv mit der Planung einer Produktionsanlage für Weizengras beschäftigen. Dabei spielt natürlich auch der Weltmarktpreis für Weizen eine Rolle. Zwar geht es uns nicht um den klassischen Brotweizen, aber die Preisbewegungen geben dennoch Hinweise auf die allgemeine Marktlage, auf Energie- und Produktionskosten und auf die wirtschaftliche Dynamik in der Landwirtschaft insgesamt.
Maisernte fast abgeschlossen, Rapspreise bleiben volatil
Auch bei Mais und Raps zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Die Maisernte in Europa läuft auf Hochtouren, Frankreich hat bereits mehr als die Hälfte der Flächen abgeerntet. Die Erträge fallen regional sehr unterschiedlich aus, was die Preise stabil hält. Der Mais notiert derzeit bei rund 184 Euro je Tonne.
Beim Raps bleibt der Markt hingegen schwankungsanfällig. Gute Ernteaussichten in Kanada und Australien drücken auf die Preise, während schwache Sonnenblumenerträge in der Ukraine den Markt stützen. In den USA fehlen wegen des anhaltenden Regierungsstillstands offizielle Marktdaten – ein Umstand, der zeigt, wie abhängig die globalen Agrarmärkte von verlässlichen Informationen und politischer Stabilität sind.


